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Landeshauptstadt: Die „Wasserharfe“ hat ausgespielt

Abriss des Brunnens und neue Häuserblocks geplant

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Abriss des Brunnens und neue Häuserblocks geplant Von Günter Schenke Innenstadt. Im Rahmen der Umgestaltung des Alten Marktes (PNN berichteten) sind die Tage der „Wasserharfe“, des Springbrunnens an der Nikolaikirche, gezählt. Wie Potsdams Grünflächenchefin Antje Solmsdorf informiert, werde der Brunnen noch in diesem Jahr abgebaut. Auch die Linden an der Westseite der Nikolaikirche fallen dem Umbau des Platzes zum Opfer. Der Brunnen, in den Jahren 1978/79 von Christian Roehl geschaffen, befindet sich seit über einem Jahrzehnt in einem desolaten Zustand. Die aus Edelstahl in Form von Orgelpfeifen gestalteten Röhren spendeten schon lange kein Wasser mehr. In einer Dokumentation der Stadtverwaltung aus dem Jahre 2000 heißt es: „Das Wasserspiel ist stillgelegt, das Wasserbecken offensichtlich unbrauchbar. Die Klinkerverblendwand und das Mauerwerk sind sehr schadhaft, teilweise gerissen und großflächig farbbesprüht. Es besteht eine Verkehrsgefährdung durch abfallenden Putz und durch bröckelndes Mauerwerk.“ Als Schlussfolgerung vermerkt die Verwaltung: „Das Umfeld insgesamt bedarf einer neuen Ordnung.“ Diese „neue Ordnung“ sieht nach dem Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs so aus, dass der gesamte Bereich des Staudenhofes neu bebaut wird. Auf den Plänen der Berliner Landschaftsplaner Krafft-Wehberg und WES & Partner ist der Bereich zwischen der Straße Am Kanal und dem Altem Markt entsprechend dem historischen Grundriss neu angelegt. Das heißt, die Bibliothek und die anschließenden Gebäude mit der Fachhochschule werden abgerissen und die früheren Straßenführungen wieder hergestellt. „Das könnte frühestens im Jahre 2010 der Fall sein“, steckt der Heidelberger Landschaftsarchitekt Holger Haag, der als Vorsitzender der fünfköpfigen Jury fungierte, den Zeitrahmen ab. Einige Vorschläge der Städteplaner werden jedoch in einem ersten Bauabschnitt bereits in diesem Jahr umgesetzt. Dazu gehört neben der Tieferlegung des Alten Marktes der Abriss des Roehl-Brunnens, die Linden-Fällungen sowie die Neupflasterung des gesamten Bereiches zwischen Fortunaportal und Rathaus. Am Fachhochschulgebäude entsteht eine neue Treppe. „Dadurch wird das Gebäude in den Stadtraum einbezogen“, meint Haag. Die Absenkung des Niveaus erfordert auch ergänzende Arbeiten an der Treppe zur Nikolaikirche und am Obelisk. Zu den weiteren Plänen gehört die Anlage eines „Steuben-Platzes“ an der Friedrich-Ebert-Straße etwa auf der Höhe des Filmmuseums. Inmitten des dreieckig gestalteten und mit Bäumen umstandenen Platzes wird das fünf Meter hohe Steuben-Denkmal stehen, das von seinem jetzigen Standort an der Schlossstraße dorthin verlagert wird. Das Bewerbungsverfahren hatte der Sanierungsträger im vorigen Jahr gestartet. Ein „unabhängiges Gremium“ wählte laut einer Mitteilung des Sanierungsträgers aus 64 Bewerbungen sieben Teilnehmer aus, die aufgefordert wurden, entsprechende Entwürfe vorzulegen. Das Nahziel besteht darin, die Oberfläche des Alten Marktes und der angrenzenden Freiflächen neue zu gestalten. Der Platz solle wieder „Aufenthaltsqualität“ bekommen. So sind unter anderem Stände für einen Wochenmarkt und ein Platz für eine Bühne vorgesehen. Die Entwürfe werden vom 11. März bis 31. März im Foyer der Fachhochschule ausgestellt.

Günter Schenke

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