Von Michael Meyer: „Die Wasserspiele sind ein Muss“
Am Sonntag lädt Potsdams traditionelles Wassersportevent an und auf die Havel hinter dem art’otel
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Ronald Rauhe kommt heute heim. Der diesjährige Einerkajak-Doppelweltmeister des Kanu-Clubs Potsdam machte nach den WM im kanadischen Dartmouth gemeinsam mit Klubkameradin Fanny Fischer und einigen weiteren Nationalmannschafts-Kollegen noch knapp zwei Wochen Urlaub in Kanada; heute kehren sie zurück. „Wir haben eine Reise durchs Land gemacht, von Halifax über Montreal nach Toronto“, erzählte der 27-Jährige. Und: „Ich freue mich schon auf die Wasserspiele am Sonntag.“
Auf der Havel hinter dem art’otel wird es am Sonntag bei den mittlerweile 13. Wasserspielen des KC Potsdam zwar nicht so schnell wie bei einem Weltchampionat zugehen – die Begeisterung der Teilnehmer dürfte davon aber auch in diesem Jahr nicht gebremst werden. „Wir haben erneut eine sehr erfreuliche Resonanz“, erklärt Organisations-Chef Jürgen Eschert. „Es sind beispielsweise fast 50 Betriebe am Start, das ist enorm.“ Daher werden die Betriebs-Teams schon ab 12.20 Uhr ihre Vorläufe austragen, ebenso wie eine Stunde später die Mannschaften der Botschaften, die ebenfalls wieder auf der Havel gegeneinander antreten. Auch Titelverteidiger China gehört zu den über 20 avisierten Botschafts-Booten.
Eschert und sein Klub erwarten am Sonntag insgesamt über 1200 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und allen öffentlichen Bereichen zum traditionellen Wassersportevent, das um 14 Uhr von Sportminister Holger Rupprecht und Oberbürgermeister Jann Jakobs eröffnet wird. Beide Politiker werden später auch in Canadiern die Paddel schwingen; der Minister im Wettstreit der Parteien, Wirtschaft und Journalisten, Potsdams Stadtoberhaupt im Prominenten-Rennen. Traditionell werden auch wieder die Gastronomen ihre Wasserschlacht austragen, reine Frauen-Teams ihren Sieger küren und die jüngsten Kanuten des KC bei den Kükenrennen im Einerkajak zeigen, was sie als Sieben- bis Zehnjährige bereits drauf haben.
„Zu einem Highlight kann das diesjährige Rennen von sechs Bundesliga-Mannschaften in Zwanziger-Canadiern werden“, kündigt Eschert an. Die Handballer des 1. VfL, Wasserballer des OSC, Ringer des RC Germania und Ruderer der PRG sowie ein Mixed-Team aus Volleyballerinnen des SC und Fußballerinnen Turbines werden versuchen, den erneuten Sieg der schon zweimal erfolgreichen Judoka des UJKC zu verhindern.
So muskulär wie die Bundesliga-Männer ist auch Potsdams Canadier-As Sebastian Brendel, der nach seinem dritten Platz bei den diesjährigen WM am Sonntag an einem Paddel-Ergometer eine Leistung vorlegen will, an der sich jeder Besucher der Wasserspiele messen kann. „Die Besten werden dann auf der Bühne ausgezeichnet“, kündigt Jürgen Eschert an. Auf der Bühne sollen schließlich auch noch einmal alle diesjährigen WM-Teilnehmer des KC Potsdam geehrt werden. Auch Katrin Wagner-Augustin, die in Dartmouth einmal Gold und zweimal Silber gewann, ehe auch sie noch ein bisschen durch Kanada tourte. „Bis zu den Niagarafällen“, erzählte die 31-Jährige, die am Sonntag nicht nur gefeiert wird, sondern auch selbst paddeln will: Im Boot ihrer Heimatgemeinde Schwielowsee mit Bürgermeisterin Kerstin Hoppe als Schlagfrau. „Die Wasserspiele“, sagt die vierfache Olympiasiegerin, „sind ein Muss.“
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