Von Thomas Gantz: Die wehrhafte Art zu spielen
Potsdams VfL-Handballer werden übermorgen vom HSV Peenetal Loitz erwartet und gefordert
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Der Zweck heiligt mitunter die Mittel und der Erfolg heilt manche Wunde. Im Falle des Handball-Regionalligisten HSV Peenetal Loitz, am kommenden Samstag Gastgeber für den 1. VfL Potsdam (17 Uhr, Peenetalhalle), haben die Ergebnisse der beiden jüngsten Heimspiele diese Klischees bestätigt. Die Mannschaft aus der 4000-Einwohner- Stadt im Landkreis Demmin (Vorpommern) löste die anspruchsvollen Aufgaben gegen die HSG Tarp-Wanderup (36:31) und den BFC Preussen (30:26) zur allgemeinen Zufriedenheit. „In diesen Spielen haben wir überzeugt. Die Preussen waren mit dem Endresultat sogar sehr gut bedient“, sagte Frank Schumacher, der Sportliche Leiter des Tabellenneunten, der im Verlauf der Saison einigen Leistungsschwankungen unterlag, vor dem in der Stadt mit Spannung erwarteten Auftritt des bislang unbezwungenen Tabellenführers jedoch wieder beachtlich in Schuss zu sein scheint.
Im vierten Jahr seiner Zugehörigkeit zur Regionalliga Nordost hat sich der HSV Peenetal längst etabliert. In der Stadt Loitz ist der Verein die große Nummer. Der Einzugsbereich bei Heimspielen erstreckt sich auf das gesamte zwischen Greifswald und Demmin gelegene Umland. Das Stammpublikum ist treu und erwartet mehr als anderswo neben sehenswertem Zusammenspiel die für erfolgreichen Handball so wichtige körperliche Bereitschaft der Spieler, die heute wie an jedem Donnerstag gemeinsam mit den Bundesliga-Spielern ihres Kooperationspartners Stralsunder HV trainieren werden.
„Dass der unbedingte Wille zum Erfolg zuletzt deutlich zu sehen war, sprach sich bei uns schnell herum. Gegen die Potsdamer wird unsere Halle voll. Wir erwarten 500 Zuschauer“, sagt Frank Schumacher. Mit der Benennung konkreter Erwartungen an die Partie hält er sich zurück. „Wir werden versuchen, möglichst lange den Anschluss zu halten“, sagt er nur und ließ durchblicken, dass die künftig womöglich wieder für den Stralsunder HV in der 2. Bundesliga spielenden Leistungsträger Frank Wahl (Linksaußen) und Markus Dau (Kreis) sowie Marcel Effenberger (Rückraum) derzeit mit sehr ordentlicher Verfassung befindlich sind.
An guten Tagen symbolisiert dieses Trio eine spezielle Art von unbequemer Wehrhaftigkeit, vor der auch die Potsdamer uneingeschränkten Respekt haben. Stephan Mellack etwa erinnert sich noch genau an das im vergangenen Herbst mit 42:28 gewonnene Hinspiel, das bis zehn Minuten vor Spielende, als den Gästen die Kräfte ausgingen, nicht vorentschieden war. „Von allen Mannschaften, gegen die wir hier in Potsdam in dieser Saison gespielt haben, hat mir Loitz vom Stil her am Besten gefallen“, bemerkte Mellack.
Wie auch immer: Im Bemühen, die laufende Spielzeit nach Möglichkeit ohne Punktverlust zu beenden, wartet auf den VfL übermorgen die vielleicht anspruchsvollste der verbleibenden neun Partien.
Thomas Gantz
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