Sport: Die Weichen stellen
Fünf Judoka des UJKC Potsdam nehmen am Otto-World-Cup in Hamburg teil
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In Vorbereitung der Europa- und Weltmeisterschaften ist Hamburg in diesem Jahr wieder eines der ersten großen Testturniere für die Judoka aus aller Welt: Beim Otto-World-Cup gehen am Wochenende rund 400 Athleten aus mehr als 50 Nationen an den Start – darunter sechs Olympiasieger von Athen und fünf aktuelle Weltmeister. Für die deutschen Starter geht es um die Qualifikation für WM und EM 2007. Sowohl in Rio de Janeiro als auch in Belgrad werden die Weichen für die Besetzung der Olympischen Spiele 2008 in Peking gestellt. Der UJKC Potsdam schickt mit Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, Julia Basler, Elisa Schmidtke, Mario Schendel und Robert Kopiske gleich fünf Mattenkämpfer in die Hansestadt, um sich mit der deutschen und internationalen Elite zu messen.
„Mir hat mein dritter Platz beim Super-A-Turnier in Paris sehr geholfen, ich weiß jetzt wo ich stehe“, sagt Yvonne Bönisch, die in der Klasse bis 57 kg antreten wird und schon dreimal beim Otto-World-Cup den dritten Platz erkämpfte. „Für Hamburg habe ich mir deshalb auch ein klares Ziel gesetzt und will am Ende unter den drei Besten sein.“ Leicht, so sagt sie, werde dies allerdings nicht, denn die Konkurrenz sei außerordentlich stark. Gut vorbereitet geht die Potsdamerin allemal ins Rennen. Nach dem Turnier blieb sie noch bis vergangenen Freitag mit den anderen Athleten in der französischen Hauptstadt zum Trainingslager. „Dort hatte ich natürlich sehr starke Partner, und das zahlt sich bestimmt aus.“ Dass ihr Verein in Hamburg recht stark vertreten ist freut sie besonders. Vor allem aber, dass mit Robert Kopiske ein sehr junger Sportler den Sprung geschafft hat. „Im vergangenen Jahr durfte er noch mein Körbchen tragen und nun geht er schon selbst auf die Matte“, meint die Olympiasiegerin anerkennend.
Für den 17-Jährigen, der sich beim Welt-Cup mit den Männern messen muss, ist das Turnier eine besondere Herausforderung. „Schon als ich im vergangenen Jahr den Korb mit den Sachen für Yvonne tragen durfte, war das eine große Ehre für mich“, erzählt der Potsdamer, der mit zwei weiteren Deutschen in der Klasse bis 60 kg antreten wird. „Nun darf ich selber ran und werde mein Bestes geben.“ Dass er gegen die versammelte Elite mit Weltmeistern und Olympiasiegern noch keine all zu großen Chancen hat, ist dem jungen Potsdamer dabei klar. „Aber ich will sie ärgern, und dann sehen wir mal, was noch so alles geht.“ Auch er hat sich in den vergangenen Wochen intensiv auf den Welt-Cup vorbereitet: Das Training, so sagt er, sei viel härter geworden.
Ein ganz klares Ziel hat sich indes Mario Schendel für sein Debüt beim Welt-Cup in Hamburg gesetzt. „Ich will unbedingt bester Deutscher werden. Nicht zuletzt auch, um den Bundestrainer auf mich aufmerksam zu machen“, sagt der Internationale Deutsche Meister. Schendel kennt sich am besten und weiß deshalb um die Wichtigkeit seines ersten Kampfes. „Wenn der gelingt, ist alles drin“, sagt der 23-jährige Student. Das Turnier in Hamburg sei „ein erster Fingerzeig in Richtung WM“ und gerade deshalb von sehr großer Bedeutung.
Auch Elisa Schmidtke (Gewichtsklasse bis 70 kg) erlebt in Hamburg eine Premiere. Das Jahr begann für die Potsdamerin bereits recht vielversprechend: Beim internationalen B-Turnier im belgischen Arlon kam sie auf den dritten Platz. Ihre Vereinsgefährtin Julia Basler (bis 78 kg) geht hingegen bereits zum zweiten Mal in Hamburg an den Start. „Mit dem dritten Rang in Arlon und dem fünften Platz vor einer Woche beim A-Turnier in Wien hat Julia bewiesen, dass sie in aufsteigender Form ist“, schätzt Trainer Axel Kirchner die derzeitige Leistung der Dritten der U 23-Europameisterschaften ein.
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