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EXPERTEN IM GEOFORSCHUNGSZENTRUM: „Die Welle zieht um die Erde“

EXPERTEN IM GEOFORSCHUNGSZENTRUM „Die Anrufe hier können wir nicht mehr zählen“, sind sich Heiko Woith und Birger Lühr einig. Die beiden Geophysiker gehören zurzeit zum wohl gefragtesten Expertenteam Deutschlands.

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EXPERTEN IM GEOFORSCHUNGSZENTRUM „Die Anrufe hier können wir nicht mehr zählen“, sind sich Heiko Woith und Birger Lühr einig. Die beiden Geophysiker gehören zurzeit zum wohl gefragtesten Expertenteam Deutschlands. Sie arbeiten am Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Seit den ersten Berichten über die Katastrophe in Südostasien sind die Wissenschaftler am Telegrafenberg im Dauereinsatz. „Wir haben hier eine etwa siebenköpfige Truppe, die sich den ganzen Tag nur um die Anfragen kümmert“, sagt Franz Ossing, der die Öffentlichkeitsarbeit im GFZ koordiniert. Sein Telefon ist in diesen Tagen fast immer besetzt, ähnlich geht es seinen Kollegen Lühr und Woith. „Ich habe meinen Weihnachtsurlaub unterbrochen und bin hierher gekommen“, sagt Lühr. Seitdem beantwortet er Fragen von besorgten Urlaubern, Firmen und Journalisten. „Ich erkläre, wie solche zerstörerischen Wellen zustande kommen und wie so ein starkes Beben ausgelöst wird“, sagt Lühr. Noch in Rüdersdorf bei Berlin hätte die Erde mit einer Amplitude von 13 Millimetern gezittert. „Ein Erdbeben wirkt auf den Planet als wenn man eine Glocke anschlägt – die Welle zieht um die Erde“, sagt Lühr. Sein Teamkollege Heiko Woith arbeitet erst seit gestern im Medien-Stab des GFZ mit. „Bei so einer Katastrophe steigt die Zahl der Anfragen an uns immer“, sagt Woith. Wie lange der Ansturm dauert, darauf möchte sich Woith nicht festlegen – zu viele Faktoren spielen eine Rolle: mögliche Nachbeben, andere Katastrophen auf der Welt ... Eigentlich wollte Woith diese Woche einen Forschungsantrag schreiben. Dies wird er nicht schaffen. Er sagt: „In so einer Situation bleibt die restliche Arbeit komplett liegen.“ HK

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