Landeshauptstadt: Die Weltmeister von morgen
Die Gala zu Ehrung der Juniorsportler 2014 durch den Deutschen Sportbund im Nikolaisaal
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Auf Seen und Flüssen auf der ganzen Welt kennt Ronald Rauhe sich eigentlich aus, doch die unbekannten Gewässer, in die er sich am gestrigen Freitag stürzte, hielten für den Kanu-Olympiasieger und mehrfachen Weltmeister ganz eigene Herausforderungen bereit. Denn bei der Gala der Ehrung der Juniorsportler 2014 durch den Deutschen Sportbund tauschte der Kanute das Paddel gegen das Mikrofon ein und führte als Co-Moderator durch den Abend.
Bei der Gala traf die Elite des Sportlernachwuchses auf Olympiasieger, Welt- und Europameister – Sportler, die schon das erreicht haben, was der Nachwuchs sich noch als Ziel gesetzt hat. Der Ehrung derjenigen, deren sportliche Karriere noch am Anfang steht, ging deshalb die Verabschiedung der Topathleten vorweg, die im vergangenen Jahr ihre Laufbahn beendet haben.
Neben OSC-Wasserball-Trainer Alexander Tchigir und dem Schwimmer Benjamin Starke wurden der Triathlet Christian Prochnow und Triathletin Anja Dittmann, die im Dezember 2013 ihr Karriere beendete und seitdem Nachwuchstrainerin am Potsdamer Olympiastützpunkt ist, für ihre vielen sportlichen Erfolge gewürdigt.
Mit dem Kanu-Olympiasieger und mehrmaligen Weltmeister Tim Wieskötter wurde jedoch auch einer von Potsdams größten Sportlern in die Reihe der Ehemaligen verabschiedet. Lange Zeit war das Kanu-Doppelgespann Tim Wieskötter und Ronald Rauhe auf dem Wasser nahezu unschlagbar. Doch während Wieskötter sich nun seit Januar im sportlichen Ruhestand befindet, ist Ronald Rauhe noch mitten drin im sportlichen Geschehen. „Das ist natürlich eine super Sache, wenn Tim in so einem Rahmen noch einmal geehrt wird“, meint Ronald Rauhe. Er war auch ein bisschen froh darüber, dass er jedem Sportler nur wenige Sätze widmen konnte – auch seinem ehemaligen Bootskollegen. „Da werde ich einfach immer ein bisschen emotional“, meint Rauhe.
Der Kontrast zwischen jenen, die schon auf internationaler Ebene Erfolge errungen haben und Nachwuchsathleten, die noch am Beginn stehen, machte diesen Abend aus, der mit der Ehrung der „Juniorsportler 2014“ seinen zweiten Höhepunkt erreichte.
Für Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, der die deutsche Sportelite am gestrigen Freitag im Nikolaisaal begrüßte, sei es eine große Ehre, Gastgeber für die höchste deutsche Auszeichnung im Nachwuchssport zu sein. „Vor uns stehen heute Abend viele junge Talente, Medaillenhoffnungen und höchstwahrscheinlich auch Weltmeister und Olympiasieger von morgen. Auch für einige Potsdamer Sportlerinnen und Sportler bedeutet der Titel oder die Nominierung als „Juniorsportler des Jahres“ den Auftakt einer großen internationalen Karriere“, meint Jakobs. Für Ronald Rauhe war seine Auszeichnung als Juniorsportler 1998 eben solch ein Anfang einer großen sportlichen Laufbahn.
„Diese Auszeichnung gehört in meiner Karriere zu einer der wichtigsten“, erzählt Rauhe. Für den damals 16-Jährigen war es ein Wegweiser, der ihm Mut und Auftrieb gegeben hat, seine sportlichen Ziele noch engagierter zu verfolgen. Auch heute noch, denn neben dem Bambi ist die Auszeichnung des Juniorsportlers die einzige, die es in seinen Medaillenschrank geschafft hat. „Für mich ist es deshalb eine doppelte Ehre, dass ich als Co-Moderator mitmachen durfte“, meinte Rauhe.
Chantal Willers
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