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Maßnahme gegen den Potsdamer Wohnungsmangel. Im Bornstedter Feld will die Pro Potsdam ab dem kommenden Jahr 135 bis 180 Wohnungen mit bis zu 9300 Quadratmetern Wohnfläche bauen. Wie im prämierten Entwurf der Berliner Architekten wird das Gebiet später aber wohl nicht aussehen.

© Andreas KLaer

Landeshauptstadt: Die Würfel haben gewonnen

Am Schragen sollen ab 2013 bis zu 180 Wohnungen entstehen. Ob der Siegerentwurf gebaut wird, ist offen

Von Eva Schmid

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Bornstedter Feld - Die besten Entwürfe für die zukünftige Wohnbebauung „Am Schragen“, östlich der Georg-Hermann-Allee, wurden am Dienstag von der Pro Potsdam vorgestellt. Die städtische Bauholding hatte 15 Architekturbüros aus dem ganzen Bundesgebiet zu dem Wettbewerb eingeladen. Die drei prämierten Entwürfe von Berliner und Potsdamer Architekten gehen von 135 bis 180 Wohnungen mit bis zu 9300 Quadratmetern Wohnfläche aus. Die Mietwohnungen sind als mittlere und kleine Wohnungen mit 1,5 bis 2,5 Zimmer konzipiert, die alle über Aufzüge erschlossen werden.

„Obwohl Potsdam mit vielen Familien sicherlich große Wohnungen bräuchte, haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich die Nachfrage eher auf diese Wohnfläche konzentriert“, sagte Pro-Potsdam- Chef Horst Müller-Zinsius. Für den Wohnungsneubau rechnet er mit rund 20 Millionen Euro. Der Startschuss soll im Herbst 2013 oder spätestens im Frühjahr 2014 fallen. „Der Wettbewerb lieferte uns wichtige Anregungen“, lobte Müller-Zinsius. Jedoch müsse zunächst mit allen drei Preisträgern verhandelt und die Planung überarbeitet werden, da noch nicht alle ausgeschriebenen Planungsziele in den Entwürfen erfüllt seien. Die Gestaltung des Bebauungsgebiet wird somit nicht komplett einem der drei Entwürfe entsprechen. „Es wird am langen Ende aber ein schönes Stück Potsdam“, strahlt der Geschäftsführer den Wettbewerbsteilnehmern entgegen.

„Wir haben nicht nur ein Mengenproblem mit Wohnraum, wir haben auch ein Qualitätsproblem“, konstatierte Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) bei der Entwurfsvorstellung. Um besonders die Qualität zu fördern, würden Wettbewerbe bei Bauvorhaben in dieser Größenordnung nun zur Normalität.

Für die Wettbewerbsjury unter Christian Rapp, Mitglied des Gestaltungsrates der Stadt Potsdam, waren drei Hauptkriterien wichtig: Wirtschaftlichkeit, Wohnqualität und bauliche Erscheinung. Alle drei Entwürfe planen die Verteilung der Häuser zu den umliegenden Straßen hin, sodass eine grüne Freifläche im Inneren des Quartiers mit Spielplatz und Durchgangswegen entsteht. Eine intelligente Abgrenzung des Wohngebiets zur stark befahrenen Georg-Hermann-Allee berücksichtigen ebenfalls alle Prämierten.

Die erstplatzierten Berliner Architekten Galandi und Schirmer haben in Punkto Wirtschaftlichkeit durch die Nutzung eines einzigen Haustyps punkten können. Damit ihre acht geplanten Häuser nicht zu gleichförmig sind, sollen sie jeweils unterschiedlich ausgerichtet werden. Ihr Haustyp ist nicht klassisch quadratisch, sondern gleicht eher einem Viereck. Jede Wohnung der mehrgeschossigen Häuser hat Loggien zur Verbesserung der Wohnqualität.

Der zweite Platz ging an die Potsdamer Architekten Gutheil und Kuhn. Sie schöpfen die Bebauungsfläche voll aus und planen 170 Wohnungen. Um diese Wohnunsgdichte auszugleichen, kommen auch hier Loggien zum Einsatz. Die meisten Mieteinheiten gehen über eine Ecke und sind immer nach Osten oder Westen ausgerichtet. Der dritte Entwurf plant eine Art schwebendes Ensemble von Wohnhäusern. Die unteren zwei Stockwerke sind mit viel Glas gestaltet, das Obergeschoss ist kleiner und bildet wie eine Art Hut den Abschluss des Gebäudes. Um die Enge der kleinen Wohnungen nicht zu spüren, sollen umlaufende Balkone ausreichend Platz bieten. Eva Schmid

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