zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Die Zeit der Ideen ist vorbei“

Filmpark-Chef will Masterplan für „Media Campus Babelsberg“ realisieren – allein, es fehlt bisher das Geld

Stand:

Filmpark-Chef will Masterplan für „Media Campus Babelsberg“ realisieren – allein, es fehlt bisher das Geld Von Nicola Klusemann Babelsberg – Metropolis-Halle, Exploratorium, Filmhotel – in „spielerische Formen“ gebrachte Marktanpassung: Das ist die Vision Babelsberg von Friedhelm Schatz. Der Filmparkchef stellte gestern gemeinsam mit seinem finanzstarken Partner Ekkard Streletzki vom Estrel-Hotel und dem Projektentwickler Wolfgang Schultes den Masterplan für den insgesamt 46 Hektar fassenden „Media Campus Babelsberg“ vor. „Die Zeit der Ideen“ sei vorbei, betonte der Filmpark-Chef. Jetzt erfolge deren Umsetzung in folgenden Zeitabschnitten: Im August dieses Jahres geht das Kinderradio Teddy auf Sendung, die Mitmach-Wissenschaftswelt „Exploratorium“ soll mit Saisonstart 1. April 2006 eröffnen, 2007 kommt die Mehrzweckhalle „Metropolis“ und zum 100. Geburtstag der Filmstadt Babelsberg im Jahr 2012 könnte das Filmmuseum auf das Traditionsgelände ziehen. Außerdem sollen ein medienwirtschaftliches Büro- und ein Sendezentrum angesiedelt sowie weitere Produktionsstätten errichtet werden; auch an Gästehäuser ist gedacht. Wie hoch das Gesamtvolumen für die Realisierung der „Vision Babelsberg“ ist, „haben wir noch nicht überschlagen“, sagte Schatz. In seinen künftig 24 Hektar großen Filmpark wolle er schon im kommenden Jahr „mehrere Millionen Euro investieren“. Für den Mehrzweckbau „Metropolis-Halle“ mit rund 3800 Quadratmetern Fläche veranschlage er rund 25 Millionen Euro. Dafür habe er allerdings noch keinen Investor, gab er zu. Ob die Stadtverwaltung zur Übernahme von 80 Prozent des Gesamtvolumens bereit wäre, hatte der Filmpark-Chef im Vorfeld angefragt. „Ein glattes Nein“, gab ihm gestern die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz zur Antwort. Eine Beteiligung der Stadt sei nur im Zuge von „Infrastrukturförderungsmaßnahmen“ möglich. Schatz bleibt optimistisch. „Die Idee steht und der Markt ist da.“ Immerhin sicherte die Stadt zu, sich für den Bestand des Unternehmens Filmpark einzusetzen. Damit der Themenpark auch künftig wirtschaftlich arbeiten könne, strebt Schatz noch in diesem Jahr ein Winterprogramm an und will möglichst bald auf einen Ganzjahresbetrieb mit jährlich 700000 und mehr Besuchern umsteigen. Zurzeit zähle der Filmpark knapp 400000 Gäste. Gleichzeitig mit dem neuen Leitbild für den „Media Campus Babelsberg“ habe man die Pläne, die der ehemalige Medienstadt-Entwickler Vivendi Deutschland konzipiert hatte, „über Bord geworfen“, so Friedhelm Schatz. Damit verabschiedete man sich unter anderem von ursprünglich geplanten 100000 Quadratmetern Bürofläche, 20000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche sowie einem Multiplexkino mit 25 Sälen. „Darüber sind wir sehr froh“, sagte die Beigeordnete Kuick-Frenz. Der jetzt entworfene Masterplan, der gestern Abend auch im Bauausschuss vorgestellt wurde, sei im Unterschied zum alten Konzept „realisierbar“. Der Vorstands-Chef von Studio Babelsberg, Christoph Fisser, kritisierte gestern Abend im Bauausschuss die Pläne, die er dort zum ersten Mal einsah: Sie schnitten durch die Lebensadern des Studios. „So wären wir nicht mehr lebensfähig,“ so Fisser.

Nicola Klusemann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })