Sport: Die Zuversicht ist zurück Zweiter VfL-Heimsieg verbesserte Stimmungslage
Mitunter erstaunt es schon, welche Folgewirkungen der Ausgang eines einzigen Handballspiels haben kann. Die Zweitliga-Ballwerfer des 1.
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Mitunter erstaunt es schon, welche Folgewirkungen der Ausgang eines einzigen Handballspiels haben kann. Die Zweitliga-Ballwerfer des 1. VfL Potsdam machten diese Erfahrung binnen einer Woche gleich zwei Mal. Rief ihr vor Wochenfrist erspieltes 17:29 beim ebenfalls abstiegsgefährdeten TuS Spenge im näheren Umfeld nur Kopfschütteln hervor, besserte sich die Stimmungslage durch das verdiente 30:29 vom vergangenen Freitag über den TSV Altenholz (PNN berichteten) schlagartig. „Dieser Sieg tat unheimlich gut, er ist jedoch nur ein kleiner Schritt heran an das große Ziel Klassenerhalt. Ich warne ausdrücklich davor, jetzt die Bodenhaftung zu verlieren“, bemerkte Manager Jan Thiele gestern.
Gegen einen zögerlich beginnenden, später jedoch mit Ehrgeiz und Druck um den Tageserfolg bemühten Gast aus der Nähe von Kiel ragten zwei VfL-Spieler aus dem stabilen Mannschaftsgefüge heraus. Enrico Bolduan etwa ackerte bis zur totalen Erschöpfung, warf neun Tore und zeigte eindrucksvoll, dass er in die VfL-Grundformation gehört. Maciek Tluczynski durfte für sich in Anspruch nehmen, ein sehr gutes erstes Heimspiel für seinen neuen Verein absolviert zu haben. Keine Frage, der 24-Jährige, eben erst vom Südwest-Regionalligisten SG Wallau/Massenheim nach Potsdam gewechselt, hebt das Niveau des VfL an. Gegen Altenholz überzeugte er durch Spielübersicht und die Fähigkeit den Ball, wie man sagt, schnell zu machen. Seine mit sechs Toren verbundene Tagesleistung kommentierte er trocken: „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, als Handballer Leistung abliefern zu wollen. Ohne Bereitschaft und ohne Emotionen geht in der Bundesliga nichts.“ Tluczynski hatte Exposés mehrerer Potsdamer Wohnungsvermieter in den Händen, als er dies sagte. Am Wochenende standen Besichtigungstermine an. Angekommen in seinem neuen Verein ist er seit dem vergangenen Freitag jedenfalls schon mal. Der Inhaber eines deutschen Passes scheint vom Naturell her der Spieler zu sein, den die Potsdamer noch dringend benötigten. Tluczynski ist für mitunter zaudernde Nebenleute ein Mann des positiven Zuspruchs. „Ich habe Sascha Kuhnigk nach zwei Fehlversuchen gesagt, dass er nicht das Zutrauen verlieren soll. Er hat dann ein schönes Tor geworfen“, erzählte er nach dem Spiel.
Apropos Zutrauen. Unabhängig von Gerüchten um Insolvenzen und abwanderungswillige Sponsoren bei der Staffelkonkurrenz muss der VfL weiter um schnellen Punktzuwachs bemüht sein. Die nächste Gelegenheit ergibt sich in fünf Tagen beim TV Emsdetten.
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