Sport: „Dieses Turnier ist mein Baby“
Ingo Marquardt trat als Trainer der Potsdamer Hockey-Frauen zurück – Nadine Richter übernimmt den Job
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Ingo Marquardt trat als Trainer der Potsdamer Hockey-Frauen zurück – Nadine Richter übernimmt den Job Von Henner Mallwitz Die Bombe platzte in der außerordentlichen Sitzung des PSU-Vorstandes am Dienstag Abend: Ingo Marquardt, der die Hockey-Damen der Potsdamer Sportunion 04 fünf Jahre lang trainiert hatte, trat offiziell als Trainer zurück und legte zudem auch sein Amt als Sportwart nieder. Der Grund: Am Tag zuvor hatte sich die Spielführerin und Co-Trainerin Nadine Richter an ihn gewandt und ihm mitgeteilt, dass die Mannschaft künftig lieber von ihr trainiert werden möchte. Wie schwer diese Entscheidung den langjährigen Coach belastete, war gestern zu spüren – äußern wollte sich Marquardt zu der Angelegenheit jedoch nicht. „Zumindest nicht vor dem Sanssouci-Pokal am Wochenende“, sagte er. „Dieses Turnier ist mein Baby, und da möchte ich keine Unruhe in die Vorbereitung bringen.“ Jede Äußerung wäre noch immer sehr persönlich gefärbt, und das täte dem Kampf um den Pokal nicht gut. Das sieht auch Nadine Richter nicht anders: „Das Team wollte es so, aber alles weitere erst nach dem Turnier“, so die neue Trainerin. Mit Sieg-Ambitionen gehen die Damen indes nicht in das zweitägige Turnier: In erster Linie soll der Vergleich mit den sehr starken Teams eine gute Vorbereitung auf die bevorstehende Hallensaison sein – erstmals bekommen auch die A-Jugendlichen Ina Marquardt, Caroline Brandt und Jacqueline Veit die Möglichkeit, Regionalligaluft zu schnuppern. Während die Damen mit dem Cöthener HC, dem HC Lindenau Grünau Leipzig und dem ATSV Güstrow alte Bekannte empfangen, sind der 1. Kieler HTC und der THC von Horn und Hamm aus Hamburg erstmals Gast in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee. „Alle Teams spielen in der Regional- und der zweiten Bundesliga“, so Marquardt. „Da ist der Ausgang des Ganzen sehr offen.“ Das sehen die Männer der Potsdamer Sportunion nicht anders: Auch sie stehen beim 11. Sanssouci-Pokal vor schweren Aufgaben. Neben den Hamburgern empfangen sie jedoch nicht Kiel, sondern haben sich im Süden Deutschlands umgeschaut und treten nun gegen die Zweitligisten von Wacker München an. „Wir gehen gut vorbereitet in das Turnier“, sagt Trainer Andreas Eger, der mit seiner Mannschaft im letzten Rasenspiel am Wochenende gegen Königs Wusterhausen überhaupt nicht zufrieden war. Mit 2:5 unterlagen die Potsdamer: „Eine solche Einstellung habe ich als Trainer noch nie erlebt“, schimpfte Eger. Als einen Grund machte er das intensive Training in der Halle aus: Dieses kann für die Herren am Wochenende beim Pokal jedoch nur von Vorteil sein, zumal es diesmal um die Pokalverteidigung geht. Das Turnier beginnt am Sonnabend um 9.30 Uhr mit dem Spiel zwischen den PSU-Damen und dem Cöthener HC. Während die Damen 25 Minuten spielen, kämpfen die Männer eine halbe Stunde. Am Sonntag geht das Turnier um 9.30 Uhr weiter; Siegerehrung ist um 16.30 Uhr.
Henner Mallwitz
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