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Von Thomas Gantz: Diesmal genau umgekehrt
Der Volleyball-Bundesligist SC Potsdam unterlag gestern Abend beim USC Münster mit 0:3
Stand:
Die Heimstätte des Frauenvolleyball-Bundesligisten USC Münster war in der laufenden Spielzeit schon mehrmals Austragungsstätte spektakulärer Spiele mit unerwartetem Ausgang. Gleich zu Saisonbeginn im vergangenen Oktober überraschte der deutsche Rekordmeister vergangener Jahre die Roten Raben Vilsbiburg und gewann mit 3:2. Vor Wochenfrist dann bezwang er vor 1800 Besuchern den Titelverteidiger Schweriner SC, der in der Sporthalle Am Berg Fidel ebenfalls in fünf Sätzen verlor. Gerade die Partie gegen Schwerin erinnerte das Stammpublikum des Tabellen-Achten an die absolute Blütezeit des Volleyballs in der Universitätsstadt.
Zum gestrigen Gastspiel des SC Potsdam in Münster bieten die Erfolge gegen die beiden derzeit spielstärksten Teams des deutschen Frauenvolleyballs kaum Parallelen. Der Aufsteiger führt die interne Tabelle der sechs schwächeren Teams der Liga an. Insofern kommt das gestrige 0:3 (13:25, 18:25, 19:25) der Potsdamerinnen einem Normalfall gleich. Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass der SC Potsdam vor zweieinhalb Monaten den USC Münster an einem seiner schwächeren Tage erwischte und dies für einen 3:0-Heimsieg nutzen konnte.
Die vorgezogene Partie zweier Teams, die Tabellennachbarn sind, animierte gestern lediglich 700 Zuschauer zum Kommen. Für den traditionsreichen Volleyball-Standort Münster war dies Saison-Minusrekord. Zu sehen bekamen sie eine Partie, in der die Gäste „gut mitspielten“ (SC-Trainer Michael Merten). Der Ausgang aller drei Sätze offenbarte jedoch ein grundsätzliches Problem: Wenn es jeweils in die satzentscheidende Phase ging, hatten die Potsdamerinnen Mühe. In den beiden abschließenden Spielabschnitten waren sie bis zu jeweiligen Zwischenständen von 15:15 aussichtsreich im Spiel um dann durch Schwächen in der Endkampfgestaltung noch deutlich ins Hintertreffen zu geraten. Wie schon vor einer Woche beim 3:1 über den Köpenicker SC war Laura Weihenmaier auch in Münster die erfolgreichste Angreiferin. Die Junioren-Weltmeisterin des vergangenen Jahres brachte es auf 14 Punkte.
Während ein Teil des Teams sich gestern nach der Partie wieder zurück in Richtung Potsdam begab, blieben Michael Merten und sein Assistent Volker Knedel in der Region. Beide nehmen über das Wochenende an einer Trainerfortbildung teil und sind am Sonntag in Halle /Westfalen Zuschauer bei den beiden DVV-Pokalfinalspielen.
Thomas Gantz
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