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Vor den WM. Anne Hackel und Stefan Köllner vom OSC Potsdam.

© Olaf Möldner

Von Luisa Müller: Diesmal ohne Fingerbruch

Potsdams Moderne Fünfkämpferin Anne Hackel fliegt heute zur Junioren-WM

Stand:

Trotz eines gebrochenen kleiner Fingers holte Anne Hackel bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften im Juni den Titel. Nun wird im Verein scherzhaft spekuliert, welches Missgeschick die Moderne Fünfkämpferin des OSC Potsam wohl bei der Junioren-Weltmeisterschaft ab morgen im ungarischen Szekesfehervar begleitet.

Gestern wurde Hackel im Inselhotel Hermannswerder zusammen mit Stefan Köllner, der im September zur WM der Senioren nach China fliegt, vom Verein und Landesverband verabschiedet. Heute geht es mit dem Flieger ins bereits vertraute Ungarn. In dieses Land wollte Hackel schon immer mal, und zuletzt war sie gleich mehrmals dort. „Mein erster Juniorenwettkampf war in Ungarn, dann der Weltcup, die EM und jetzt noch die WM – nun reicht es auch mit Ungarn“, sagt sie.

Am Donnerstag wird es jedoch noch einmal ernst. Dann stehen die Halbfinals an, bei denen es um den Einzug in die Endrunde am Samstag geht. Die Finalteilnahme ist auch das erklärte Ziel der Potsdamerin. Bereits am Morgen geht es mit den Fechtwettbewerben los. Im Modus Jeder gegen Jeden kämpft Anne Hackel direkt um die Punkte. Nach fast drei Stunden auf den Planchen geht es in die Schwimmhalle. Obwohl die 19-Jährige vor vier Jahren vom Schwimmen zum Modernen Fünfkampf wechselte, beantwortet sie die Frage, ob dies denn ihre Lieblingsdisziplin wäre, mit einem vehementen „Nein“ und lacht. Nachmittags stehen Reiten und zuletzt das Combined, welches – dem Sommerbiathlon nachgeahmt – aus Laufen und Schießen besteht, auf dem Plan; Hackels ungeliebte und geliebte Disziplin. „Reiten ist immer so eine Sache. Man weiß nie, wie die Pferde reagieren, denn sie werden vom Veranstalter gestellt und uns zugelost“, erklärt sie.

Vor dem abschließenden Combined legt die gebürtige Rathenowerin, die als 13-Jährige nach Potsdam auf die Sportschule kam, gerne noch einmal die Füße hoch. Dann mobilisiert sie nochmals alle mentalen Kräfte und hofft auf hohe Treffsicherheit. Da sie in Ungarn zum jüngeren Jahrgang gehört, will sie zunächst abwarten, wie weit es in der Einzelwertung geht. Zusammen mit Annika Schleu, Tabea Budde, Ronja Döhring (alle Berlin) und Janine Kohlmann (Neuss) hat sie jedoch berechtigte Chancen auf eine Team-Medaille. Was Anne Hackel bestätigt: „Die Polen, Ungarn, Franzosen und Koreaner sind gut – aber wir Deutschen auch“.

Einmal stand sie schon ganz oben auf dem Weltmeistertreppchen – 2007 mit dem A-Jugend-Team in Südafrika. Damals ohne gebrochenen Finger.

Luisa Müller

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