Sport: „Diesmal soll die Neun-Stunden-Grenze fallen“

Jens Lehmann muss am Sonntag früh raus – ganz früh. „Ich werde wohl spätestens um drei auf den Beinen sein“, ahnt der Potsdamer. Schließlich wartet nur gut drei Stunden später eine Riesenaufgabe auf den Triathleten: Um 6.20 Uhr fällt der Startschuss zum Quelle Challenge Roth, der in diesem Jahr offizielle Deutsche Meisterschaft auf der Langdistanz ist.

Und diese Langdistanz hat es in sich. Das weiß Jens Lehmann aus eigenem Erleben zur Genüge, schließlich stellt er sich mit seinem Start in diesem Jahr dieser Herausforderung in Roth zum fünften Mal. „Zunächst schwimmen wir 3,8 Kilometer im Main-Donau-Kanal“, erklärt der 30-Jährige, der für das Certudo-Team des USV Potsdam diesmal mit der Startnummer 40 ins Wasser gehen wird. „Anschließend sind wir mit dem Rad 180 Kilometer durch die Fränkische Schweiz unterwegs, und beim Marathonlauf danach entlang des Kanals geht es auch hoch und runter.“ Im vergangenen Jahr wurde Lehmann 40. der Gesamtwertung, wobei er mit 9:03 Stunden seine momentane persönliche Ironman-Bestzeit aufstellte. Und diese Zeit ist es, die ihn nun erneut nach Mittelfranken lockt. „Ich fühle mich immer noch fit genug für eine neue Bestzeit. Diesmal soll die Neun-Stunden-Grenze fallen“, meint Lehmann. „Dazu muss natürlich alles passen. Sicher sein kann ich mir nicht – aber ich greife nochmal an.“

Eigentlich wollte der Schwarzschopf mit dem sympathischen Lächeln schon mehrmals dem aktiven Dreikampf ade sagen – aber Jahr für Jahr machte er weiter. Sein Studium hat Lehmann inzwischen beendet, sein Referendariat ebenfalls, mittlerweile unterrichtet er als Sport- und Geschichts-Lehrer am Evangelischen Gymnasium Hermannswerder und an der Bruno-H.-Buergel-Oberschule Teltow. „Die Katze kann das Mausen nicht lassen“, beschreibt er selbst seine Situation. „Das Training macht immer noch viel Spaß, und so lange ich nicht langsamer werde, will ich es nochmal wissen.“ Am Sonntag käme ihm entgegen, dass der Quelle Challenge Roth keine offizielle Qualifikation für den Ironman Hawaii mehr sei. „Ich will wirklich nur aus Freude starten und unterwegs nicht über Hawaii grübeln müssen.“ Michael Meyer