zum Hauptinhalt
Aus vollem Halse. Die Sänger legten sich ins Zeug und behaupteten sich gegen die Blechbläser. Bis Donnerstag muss das Musical „Saturday Night Fever“ stehen.

© Andreas Klaer

Helmholtz-Gymnasium führt „Saturday Night Fever“ auf: Diskofieber im Nikolaisaal

Die Regisseurin Dorothea Lukowsky schaut auf ihre Notizen. „Ich finde, das läuft schon ganz gut durch, ich hab aber noch ein paar Kleinigkeiten.

Stand:

Die Regisseurin Dorothea Lukowsky schaut auf ihre Notizen. „Ich finde, das läuft schon ganz gut durch, ich hab aber noch ein paar Kleinigkeiten.“ Kurz zuvor hatten die Schüler der 12. Klasse des Helmholtz-Gymnasiums den ersten Durchlauf des Musicals „Saturday Night Fever“ in ihrer Turnhalle geprobt. Nun sitzen und stehen sie im Kreis um die Regisseurin und um die Choreografin Daniela Thiele, lauschen der Kritik. „Die Stimmung ist noch nicht ganz 170 Prozent“, merkt Dorothea Lukowsky an. „Macht mal lässiger und cooler, Jungs!“

Seit 2006 führt das Helmholtz-Gymnasium alle zwei Jahre ein Musical im Nikolaisaal auf, unterstützt werden sie von der Firma „making musical“. Die Schüler, die den Kurs wählen, haben im letzten halben Jahr jeden Samstag sieben Stunden Probe. Für ein Schulmusical ist alles sehr professionell – die Schauspieler strahlen, wirken engagiert. Die Tanzschritte sitzen, meistens, und die Sänger stehen breitbeinig und selbstsicher auf der Bühne.

Der Gesang, den man trotz der lauten Blechbläser vernehmen kann, klingt gut. Das Orchester in der hinteren Ecke füllt die ganze Turnhalle mit seinem Klang. Während der zwei Intensivprobenwochen haben sich alle „tief und innig kennengelernt“, sagt die 17-jährige Kira Meyer, die im Musical eine Diskotänzerin spielt. Insgesamt wirken 18 Darsteller, 25 Chorsänger und 15 Musiker mit. Requisite und Licht wird auch von den Schülern gemacht.

Weiter geht es mit der Probe. Ein paar Helfer huschen durch die Halle und stellen das Bühnenbild zurecht. Dort läuft schon die nächste Szene. Protagonist Tony Manero, gespielt vom 17-jährigen Jonathan Steffen, und sein Bruder Frank unterhalten sich an der Bushaltestelle. Frank reist ab, sie sprechen über den Sinn des Lebens. Das Musical erzählt die Geschichte des jungen Malermeisters Tony, seiner Bande und ihrer Leidenschaft fürs Tanzen. Es spielt in den 70er-Jahren im ärmlichen Viertel Bay Ridge in Brooklyn.

Die Darsteller ziehen sich um, mit Plateauschuhen und glitzernder Schlaghose kommen sie zurück auf die Bühne, es folgt eine Szene in der Disko. Bei dem Lied „You should be dancing“ wackeln alle mit der Hüfte, den Armen und Beinen. Die Haare wippen im Takt. Der DJ, der eine mit Pailletten besetzte Amerika-Jacke trägt, springt hinter seinem Pult auf und ab. An der Seite schauen ein paar Bühnenhelfer auf die Szenenpläne, sie bereiten sich für den Umbau vor.

Dorothea Lukowsky runzelt die Stirn, lächelt, notiert. Bis Mittwoch muss noch ein bisschen geübt und an mancher Stelle gefeilt werden, dann sollte dem großen Auftritt um 19.30 Uhr im Nikolaisaal nichts mehr im Wege stehen. 

Emilie Brummel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })