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Landeshauptstadt: Diskrepanzen bei Zahl der Drogentoten

In den Aussagen der Stadtverwaltung zum sensiblen Thema der Zahl der Potsdamer Drogentoten gibt es über die Jahre hinweg erhebliche Diskrepanzen. Das zeigen drei Antworten der Verwaltung auf Anfragen der Wählergruppe Die Andere aus den Jahren 2006 und 2008 sowie aus diesem Monat.

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In den Aussagen der Stadtverwaltung zum sensiblen Thema der Zahl der Potsdamer Drogentoten gibt es über die Jahre hinweg erhebliche Diskrepanzen. Das zeigen drei Antworten der Verwaltung auf Anfragen der Wählergruppe Die Andere aus den Jahren 2006 und 2008 sowie aus diesem Monat. So soll es laut der jüngsten Veröffentlichung bis 2006 drei Heroin-Tote und später noch einen Kokain-Toten in Potsdam gegeben haben, teilte die Fachkoordinatorin für Gesundheitsprävention, Regina Neubauer, mit. Dagegen hatte die Stadt im Jahr 2008 noch von 14 Personen gesprochen, die bis 2006 am Missbrauch illegaler Drogen gestorben seien, sagte damals die Amtsärztin Carola Linke. Ende 2006 hatte die Stadt in einer weiteren Antwort dagegen wieder die Zahl der drei Heroin-Toten genutzt. Zu den statistischen Unstimmigkeiten war gestern Abend im Rathaus niemand mehr zu erreichen.

Eindeutig erkennbar ist allerdings laut Stadt, dass das „Problem Alkohol“ im Bereich Drogen einen „hervorgehobenen Stellenwert“ besitze. So sei die Todesursache „Alkohol“ im vergangenen Jahrzehnt von 2000 bis 2009 bei insgesamt 89 verstorbenen Potsdamern diagnostiziert worden, hieß es in der aktuellen Antwort an Die Andere. Mit 30 Fällen führt dabei die Gruppe der 51- bis 70-jährigen Männer. Dagegen starben laut Stadtverwaltung nur 24 Frauen an den Folgen von tödlichem Alkoholismus. Allerdings gibt es auch hier im Vergleich zur Antwort der Stadt von 2008 pro Jahr Abweichungen im einstelligen Zahlenbereich. In allen Antworten stimmt aber zumindest die Angabe zum jüngsten Potsdamer Drogentoten überein: Es handelte sich um einen 22-Jährigen, der im Jahr 2000 an einer Überdosis Heroin verstarb. HK

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