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Landeshauptstadt: Diskussionen um Jungengymnasium

Proteste gegen die geplante Eröffnung einer Knabenschule mit Seelsorgern des Opus Dei häufen sich

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Für Christoph Rüssel steht eines fest: monoedukative Schulen sind die richtige Antwort auf die Probleme im deutschen Bildungssystem. Jungs sollten getrennt von Mädchen unterrichtet werden, ist das Mitglied des Opus Dei überzeugt. Darum setzt sich der Babelsberger für die Gründung eines Jungengymnasiums in der Landeshauptstadt ein. Ein Antrag auf Genehmigung liegt beim Ministerium und wird geprüft. Dabei handelt es sich vorrangig um die Frage, ob das Landes-Schulgesetz eine Jungenschule überhaupt zulässt. Das Gesetz legt zwar eine Koeduktion fest – doch auch für Privatschulen? Die Mitglieder der Gründungsinitiative sagen Nein und wollen gegen einen negativen Bescheid klagen. Ungeachtet dessen ist es zu einer öffentlichen Diskussion über die Inhalte der Schule gekommen, an der Opus- Dei-Seelsorger tätig werden sollen. Vom Philosophie-Dozenten Alexander Steinicke (PDS) wurde die Organisation innerhalb der katholischen Kirche unlängst als „reaktionär“ bezeichnet, weil Literatur von Kant, Lessing und Eco auf einer schwarzen Liste stehen und das Opus Dei Vergangenes wieder erschaffen will. Die Bündnisgrünen verteilen 2500 Postkarten, auf denen „Potsdam sagt Nein zu Opus Dei“ steht. In der Schule selbst soll der Sport eine wichtige Rolle spielen, die katholische „Glaubens- und Sittenlehre“ Erziehungsgrundlage sein. „Natürlich unterrichten wir die Evolutionstheorie, aber keinen Evolutionismus“, sagt Opus- Dei-Priester Wolfgang Weber. „Man wird die Evolutionstheorie darlegen. Aber man wird da vielleicht Fragezeichen setzen, wie bei allen Theorien.“ PNN

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