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Landeshauptstadt: Dispersionsmittel in die Havel ausgelaufen
Randalierer öffneten auf Humboldtbrücke Container mit 2000 Liter Flüssigkeit. Feuerwehr: Keine Gefahr
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Innenstadt - Auf der Baustelle auf der Humboldtbrücke haben unbekannte Randalierer in der Nacht zu Samstag zwei Container mit Dispersionsmittel geöffnet. 2000 Liter des Bindemittels für die Betonherstellung verteilten sich auf der Fahrbahn und liefen anschließend in die Havel beziehungsweise den Uferbereich unterhalb der Brücke. Das teilte die Wasserschutzpolizei am Sonntag mit.
„Das Mittel ist aufgrund seiner hohen Verdünnung nicht gefährlich“, sagte Feuerwehrmann Thomas Rubin den PNN. Ein Gefahrstoffexperte der Feuerwehr habe sich die ausgelaufene milchige Flüssigkeit vor Ort angesehen und Entwarnung gegeben. „Da wir nicht sofort wussten, um welchen Stoff es sich handelt, haben wir eine Ölsperre eingerichtet“, so Rubin. Sie habe einen Großteil des Dispersionsmittels abfangen können. Da sich der ungefährliche Stoff mit der Zeit im Wasser auflöse, werde er nicht abgepumpt, sagte der Feuerwehrmann. Reste waren noch am Sonntag als helle Teppiche auf der Havel zu sehen. „Wir haben viele besorgte Anrufe von Bürgern bekommen“, so Rubin.
Auf den Schaden sind am frühen Samstagmorgen Radfahrer aufmerksam geworden. Die milchige Flüssigkeit sickerte an vielen Stellen durch die Brücke auf den darunter verlaufenden Radweg, „weil die Regenentwässerung im Baustellenbereich noch nicht fertiggestellt ist“, so Rubin. Für Autofahrer auf der Brücke bestand keine Gefahr, das Dispersionsmittel verteilte sich nur auf der im Bau befindlichen Fahrbahn.
Die Polizei hat gegen die unbekannten Randalierer eine Strafanzeige erstellt. Ob die Baufirma, die auf der Humboldtbrücke die Container deponierte, auch in die Pflicht genommen wird, sei derzeit noch unklar, teilte die Wasserschutzpolizei mit. Die Behörden gehen aber davon aus, dass die Container ordnungsgemäß gelagert wurden.Eva Schmid
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