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Landeshauptstadt: Doch noch Anklage im Fall Magnus B. Gericht prüft Prozess zum Unglück vom Juli 2006

Der tragische Unfalltod des 18 Monate alten Magnus B. in der Babelsberger Kita „Regenbogenland“ beschäftigt auch dreieinhalb Jahre später noch die Justiz.

Der tragische Unfalltod des 18 Monate alten Magnus B. in der Babelsberger Kita „Regenbogenland“ beschäftigt auch dreieinhalb Jahre später noch die Justiz. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat nun die Erzieherin Michaela C. wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Die Akte des Falls liegt jetzt beim Potsdamer Amtsgericht – dort wird geprüft, ob die Anklage überhaupt zugelassen wird. Dies bestätigte gestern Gerichtssprecher Wolfgang Peters den PNN auf Anfrage. Wann die Entscheidung getroffen wird, konnte Peters noch nicht sagen.

Der Fall Magnus B. sorgt seit Juli 2006 für Schlagzeilen. Damals hatten Angestellte der Kita das Kind leblos in einem Iglu aus dehnbaren Weidenzweigen aufgefunden. Als sicher gilt inzwischen, dass sich das Kind in den Ästen verfangen hatte – es erstickte. Die Ermittlungen in dem Fall gestalteten sich allerdings schleppend und unübersichtlich. So hatte zwischenzeitlich das Potsdamer Amtsgericht eine von der Staatsanwaltschaft eingereichte Anklage gegen die damals zuständige Leiterin der Kita abgewiesen, das Verfahren gegen sie ist inzwischen eingestellt. Auch das jetzige Verfahren gegen Michaela C. wurde bereits einmal von der Staatsanwaltschaft eingestellt und erst nach Beschwerde der Eltern von Magnus B. wieder aufgenommen. Zudem hatte die Familie, die als Nebenkläger aufgetreten war, mehrere Gutachten finanziert, und versucht die Ermittlungen voranzutreiben. Zudem übten sie Kritik an der Staatsanwaltschaft, weil Zeugen zu spät vernommen worden seien.

Der Fall hatte in Potsdam auch eine Debatte über Sicherheit an Kitas ausgelöst. So hatte Sozialbeigeordnete Elona Müller allen Kindereinrichtungen nach dem Unglück geraten, selbst errichtete Spielobjekte – etwa Strauchhütten – immer von Sicherheitsingenieuren oder Experten von Unfallkassen untersuchen zu lassen. HK

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