Landeshauptstadt: Doege zweifelt an Neutralität von Schlichterin Petra Juliane Wagner im Verein mit ViP-Chef Weis
Im Anschluss an das Schlichtungsverfahren im Streit um eine Busverbindung unter den neuen Ortsteilen Potsdams hat der Verkehrsexperte Dieter Doege Zweifel an der Neutralität und Unabhängigkeit von Schlichterin Petra Juliane Wagner geäußert. Die Mitarbeiterin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) hatte im Auftrag der Stadt Potsdam eine Empfehlung darüber abzugeben, ob das Ringbussystem von Dieter Doege oder ein gemeinsamer Vorschlag des Potsdamer Verkehrsbetriebes (ViP) und der Havelbus Verkehrsgesellschaft Grundlage für eine Verbesserung der Nahverkehrssituation in den neuen Ortsteilen sein soll.
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Im Anschluss an das Schlichtungsverfahren im Streit um eine Busverbindung unter den neuen Ortsteilen Potsdams hat der Verkehrsexperte Dieter Doege Zweifel an der Neutralität und Unabhängigkeit von Schlichterin Petra Juliane Wagner geäußert. Die Mitarbeiterin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) hatte im Auftrag der Stadt Potsdam eine Empfehlung darüber abzugeben, ob das Ringbussystem von Dieter Doege oder ein gemeinsamer Vorschlag des Potsdamer Verkehrsbetriebes (ViP) und der Havelbus Verkehrsgesellschaft Grundlage für eine Verbesserung der Nahverkehrssituation in den neuen Ortsteilen sein soll. Doege kritisiert, dass die Schlichterin Petra Juliane Wagner Mitglied im Verein „Historische Straßenbahn Potsdam“ ist. Vereinsvorsitzender ist ViP-Geschäftsführer Martin Weis, der im Schlichtungsverfahren Kontrahent von Doege war. Ebenfalls Vereinsmitglied ist Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner. Den PNN liegen die Kopie einer Mitgliederliste vom Januar 2006 vor, die neben denen von Exner und Weis die Unterschrift Petra Juliane Wagners trägt. Doege erklärte dazu gegenüber den PNN: „Die Mitgliedschaft von Frau Wagner in diesem Verein hat mich sehr überrascht. Hätte ich davon früher erfahren, hätte ich einer vergleichenden Beurteilung der verschiedenen Verkehrskonzepte für die neuen Potsdamer Ortsteile unter der Leitung von Frau Wagner niemals zugestimmt. Nach meinem Verständnis von Neutralität und Unabhängigkeit darf und kann Frau Wagner als Vereinsmitglied das Verkehrskonzept ihres Vereinskollegen nicht mit der erforderlichen Glaubwürdigkeit und Distanz als das Bessere einstufen, zumal im Nachhinein auch handwerkliche Fehler in der Bewertung der verschiedenen Verkehrskonzepte zu Gunsten des Vereinskollegen bekannt geworden sind.“
VBB-Mitarbeiterin Petra Juliane Wagner erklärte dazu gestern gegenüber den PNN: „Ich habe die Prüfung nicht als Person gemacht.“ Vielmehr sei der VBB als Institution tätig geworden. Sie bestätigte, dass sie Potsdamerin sei und wies die Kritik der fehlenden Unabhängigkeit zurück. Sie verwies an VBB-Pressesprecherin Dr. Gabriele Mittag, die erklärte, dass nicht daran zu zweifeln sei, dass Petra Juliane Wagner „eine unabhängige fachliche Entscheidung“ getroffen habe. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Potsdamer Liebhaber des Schienenverkehrs – sie nannte den in der Szene verwendeten Begriff „Pufferküsser“ – im selben Verein zum Aufbau einer alten Straßenbahn seien. „Man kennt sich halt“, so Dr. Gabriele Mittag. Der VBB sei Mittler zwischen 44 verschiedenen Verkehrsunternehmen, eine Abhängigkeit zu einem einzelnen Verkehrsunternehmen gebe es nicht.
ViP-Chef Martin Weis kontaktierte gestern von sich aus die PNN und wies den Vorwurf Doeges zurück.
Eine offizielle Information über die Entscheidung des VBB im Schlichtungsverfahren Doege – ViP/Havelbus liegt den PNN bis dato nicht vor. Der ViP-Aufsichtsrat hatte sich in Kenntnis der VBB-Entscheidung für die Variante von ViP/Havelbus entschieden. Guido Berg
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