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Organisationstalent. Tobias Lentz ist Kapitän der Wasserballer des OSC Potsdam, spielt obendrein für die Nationalmannschaft und schafft das alles neben dem Informatikstudium sehr gut.

© Stefan Walter

Sport: Doppelschicht

Tobias Lentz tritt mit dem OSC Potsdam zuerst in der Bundesliga an – danach wartet das Nationalteam

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Manchmal, so erzählt Tobias Lentz, sei es wirklich nicht leicht, das Studium und den Leistungssport unter einen Hut zu bringen. „Aber das bin ich ja nun schon lange gewohnt und habe auch ein gutes Organisationstalent“, sagt der Kapitän der Bundesliga-Wasserballer des OSC Potsdam. Auch an diesem Wochenende muss das Büffeln fürs Informatikstudium wieder etwas hintenan stehen, denn auf den Potsdamer, der in der nächsten Woche seinen 23. Geburtstag feiert, warten gleich zwei wichtige Herausforderungen.

Vorerst macht er sich am heutigen Vormittag mit seiner Mannschaft auf den Weg nach Weiden. Beim dortigen SV wird um 16 Uhr die letzte Partie der Bundesliga-Hauptrunde angepfiffen, bevor es in die Relegation geht. Ein Spiel, das unter ungewöhnlichen Voraussetzungen steht. Sportlich ist das Ganze von nicht allzu großer Bedeutung, da sich die Platzierung zwischen den beiden Tabellennachbarn nur noch theoretisch ändern könnte.

„Weder können wir einen Platz gewinnen noch einen verlieren“, sagt Potsdams Kapitän. „Aber dennoch geht es um einiges. Vor einer Woche sind wir schließlich gegen Krefeld überraschend aus dem Pokal geflogen und boten dort eine ganz schlechte Leistung. Bevor es mit der Relegation losgeht, soll also unbedingt noch einmal ein Sieg her.“ Das, so Lentz, sei ganz wichtig für die Moral und das Selbstbewusstsein der Truppe.

Die Relegation wartet kurz nach Ostern auf das OSC-Team, das dort um seinen Platz in der Gruppe A der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) kämpft. Zwei Auswärtsspielen folgen drei Heimauftritte – und drei Siege genügen dem Team um Trainer Alexander Tchigir, um das Ziel zu erreichen.

Doch zuvor sollen in Weiden die Hausaufgaben gemacht werden, zumal der Gegner bereits im Pokal bezwungen werden konnte. Nach getaner Arbeit macht sich Tobias Lentz mit seinen Mitstreitern dann wieder auf den Weg nach Potsdam. Eine kurze Nacht steht ihm anschließend bevor, denn schon am frühen Sonntagmorgen hat er abermals eine längere Reise vor sich. Mit dem Zug gehts Richtung Düsseldorf – in Krefeld wartet die Nationalmannschaft auf ihn, die dort einen Lehrgang absolviert. Ein Länderspiel hat er mit der nationalen Auswahl bereits bestritten, seit Jahresbeginn zählt er nun zum Kader.

Vor dem letzten Bundesligaspiel der Hauptrunde hatte Tobias Lentz als Kapitän seinen Jungs noch einmal ins Gewissen geredet. „Ich hoffe, dass jeder von uns mit der entsprechenden Motivation in Weiden auftreten wird.“ Das hofft auch Trainer Alexander Tchigir, der nach dem Pokal-Aus in Krefeld von einem „schlechten Spiel“ sprach. „Wenn wir in der A-Gruppe bleiben wollen, dürfen wir uns solche Ausrutscher nicht erlauben“, sagt der Coach, der für die Wasserfreunde Spandau bei wichtigen Spielen noch immer den Kasten hütet. Aber er erinnert sich auch an den Pokalerfolg gegen Weiden. „Da haben die Jungs toll gekämpft und sich nie aufgegeben. Und so soll es auch diesmal sein.“

Henner Mallwitz

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