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Sport: Doppelte Schlagfrau

Fanny Fischer vom Kanu-Club Potsdam hat mit dem Zweier- und dem Viererkajak Medaillenchancen

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Fanny Fischer startet durch. Ab kommender Woche paddelt die 21-jährige Kanutin des KC Potsdam in Peking um Olympia-Medaillen. Gleich zweifach: Sie ist Schlagfrau des Zweier- und des Viererkajaks über 500 Meter. Der Auftakt erfolgt am Montag im K4, in dem sie gemeinsam mit ihrer Klubkameradin Katrin Wagner-Augustin sowie mit Carolin Leonhardt aus Mannheim und Nicole Reinhardt aus Lampertheim reelle Chancen auf eine Medaille hat. Vielleicht sogar auf die wertvollste von allen, denn der deutsche Vierer wurde im vergangenen Jahr in Duisburg über diese Strecke Weltmeister. Ebenso wie der Zweier Fischer/Reinhardt, der ab Dienstag paddelt. „Sicher sind wir mit in der Favoritenrolle, aber das darf man nicht ständig im Hinterkopf haben, sonst kann es schief gehen. Bei Olympia gehen die Rennen von vorn los, daher reden wir erst einmal nur von einer Medaille, die im Vierer wahrscheinlicher ist“, meint Fanny Fischer, die von ihrem Bundestrainer Eckehardt Sahr auch daheim im Luftschiffhafen trainiert wird und die sich im vergangenen Jahr zusammen mit ihrer Bootsgefährtin aus Lampertheim als ein neues, hoffnungsvolles Dreamteam im Zweierkajak präsentierte.

„Natürlich wäre es toll, wenn wir jetzt daran anknüpfen könnten“, gesteht die junge Potsdamerin, deren Vater Frank einst selbst vierfacher Kanu-Weltmeister wurde und deren Tante Birgit Fischer (46) mit acht Olympia- und 27-WM-Siegen zu den weltweit erfolgreichsten Sportlerinnen überhaupt gehört. Dass sie immer wieder mit Birgit Fischer – mit der sie 2005 gemeinsam WM-Bronze im K2 über 200 Meter gewann – verglichen wird, nervt die Sportsoldatin mittlerweile nicht mehr. „Damit kann ich inzwischen gut umgehen“, versichert sie und erklärt: „Ich muss ja nicht, nur weil meine Tante achtmal Olympiagold holte, das auch schaffen. Dafür müsste ich hundert Jahre paddeln, und das ist nicht mein Ziel.“

Fanny Fischers Ziel ist vielmehr, nun bei Olympia in Peking mit beiden Booten möglichst weit vorn zu landen. „Die Doppelbelastung kann ich gut verkraften“, sagt sie. Die Aufgabe als Schlagfrau sei im K2 und K4 „gleich schwer, wobei im Vierer alles ein bisschen schneller geht“, erläutert sie. „Ich muss System in unsere Schlagfrequenz bekommen und merke vorn sofort, ob die hinter mir noch können oder ob sich jemand festzieht. Auch, wenn Nicole das Tempo hinten etwas rausnimmt.“ Im Ruder- und Kanupark von Shunyi hofft sie, mit ihrem guten Wasser- und Rhythmusgefühl zu einem aus deutscher Sicht glänzenden Olympia-Abschluss beitragen zu können.

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