zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Doppelter Brückenschlag

Insel im Maschinenteich wieder über zwei Brücken zu erreichen / „Freunde“ spendeten 95 000 Euro

Insel im Maschinenteich wieder über zwei Brücken zu erreichen / „Freunde“ spendeten 95 000 Euro Von Erhart Hohenstein Mit dem doppelten Brückenschlag zur Maschinenteichinsel nahe den Römischen Bädern erhält die Schlössernacht in Sanssouci am 20. August ein besondere Attraktion hinzu. Die bereits in den 50er Jahren abgerissene Ostbrücke wurde neu gebaut, die seit Jahren gesperrte Westbrücke erneuert. Gestern weihten Oberbürgermeister Jann Jakobs, Stiftungs-Generaldirektor Prof. Hartmut Dorgerloh und Prof. Thomas Gaehtgens, Vereinsvorsitzender der „Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten“, die beiden Bauwerke ein. Der Verein hatte 95 000 Euro für die eine Brücke gespendet, für die andere stellte die veranstaltende Arbeitsgemeinschaft Schlössernacht 75 000 Euro bereit. Dazu war im Vorjahr der Eintrittspreis für die Veranstaltung um zwei Euro je Karte erhöht worden. Die Arbeiten hatten mit der Fundamentierung durch das brandenburgische Unternehmen Universalbau Perleberg begonnen. Dabei wurden die alten Pfeiler gezogen und neue „erschütterungsfrei" eingebaut. Auch sie bestehen wie beim von Lenné veranlassten Erstbau im 19. Jahrhundert und der Erneuerung unter Gartendirektor Georg Potente aus Holz, enden aber in stählernen Füßen. Nach Aufbringen der Widerlager begannen unter der Anleitung von Wasserbauingenieur Frank Hakenbeck die Zimmerleute René Dehne und Detlef Pude sowie der Schlosser Marco Grosser vom Schirrhof (Handwerkerhof) der Stiftung mit dem eigentlichen Brückenschlag. Die etwa 20 Meter langen Bauwerke, die auf dem Schirrhof vorgefertigt worden waren, bestehen aus Eichen- und Robinienholz. Die Geländer haben ihr originales Aussehen zurückerhalten, aber auch die in den 70er Jahren hinzugefügten eisernen Geländerverstrebungen, die die Stabilität erhöhen. Die Stiftung erneuerte beide Brücken auf einmal, weil so die Konstruktionsunterlagen zweimal genutzt werden können. Daraus ergaben sich Einsparungen in fünfstelliger Eurohöhe. Nachdem das Landgut Charlottenhof 1825 vom preußischen König als Geschenk für Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) erworben worden war, wurde das Gelände mit dem Schloss Charlottenhof und den Römischen Bädern bebaut und nach Vorgaben Lennés durch Hofgärtner Hermann Sello gestaltet. Durch Aufweitung des Schafgrabens entstand der Maschinenteich mit Insel und Brücken. Mit der Wiederherstellung der Ostbrücke wird der Parkbereich nahe der Brandenburger Vorstadt, der auch als Feuchtbiotop Bedeutung besitzt, besser für die Besucher erschlossen. Zudem öffnen sich von ihr neue attraktive Sichten auf die Römischen Bäder und die Parklandschaft.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false