Sport: Dramatischer Pokalfight mit positivem Ende Turbine Potsdam gewinnt nach Verlängerung
mit 6:4 in Bad Neuenahr
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Im strömendem Regen haben die Fußballerinnen von Turbine Potsdam am Sonntag eine unangenehme Pokal-Überraschung in letzter Sekunde abgewendet. Beim SC 07 Bad Neuenahr gewann der dreimalige DFB-Pokalsieger mit 6:4 (3:3, 1:1) nach Verlängerung und zog nach einem spannenden Pokalfight ins Viertelfinale ein.
Erst eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit erlöste Steffi Draws die Potsdamerinnen und überlistete Torhüterin Ursula Holl mit einem Kopfball zum 3:3, mit dem die Turbinen die Verlängerung erzwangen. Dort war es die 17 Jahre alte Jessica Wich, die in der 95. Minute mit ihrem zweiten Treffer zum 4:3 die Weichen in Richtung des Potsdamer Sieges stellte. Die Finnin Essi Sainio sorgte aus Nahdistanz für das 5:3, ehe Sarah Schmitz noch einmal für die Gastgeberinnen verkürzte (105.). Anja Mittag machte dann aber 13 Minuten vor Ende der Verlängerung mit dem 6:4 alles klar.
Die Gastgeberinnen hatten vor 430 Zuschauern von Anbeginn die Initiative an sich gerissen. Auf schwerem Boden entwickelte sich ein Kampfspiel, in dem die technischen Vorteile der Potsdamerinnen nicht zum Tragen kamen. Durch Lydia Neumann ging Bad Neuenahr zweimal in Führung. Zunächst überlistete die Stürmerin Potsdams Torfrau Desiree Schumann und schoss aus zehn Meter ein (21.). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Weltmeisterin Babett Peter (43.) war es erneut Neumann, die kurz nach dem Wechsel die Gastgeberinnen wieder nach vorn brachte (47.). Bereits zuvor hatte sie in der 39. Minute die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber an der Vertreterin der verletzten Auswahlkeeperin Nadine Angerer im Potsdamer Tor.
Die Gäste aber steckten nie auf. Angetrieben vom norwegischen Neuzugang Leni Larsen Kaurin stemmten sich die Gäste gegen das drohende Pokal-Aus. Kaurin, die bei Turbine einen bis zum 30. Juni 2009 laufenden Vertrag unterschrieben hat, brachte mehr Kreativität ins Potsdamer Spiel. Der erst 17-jährigen Jessica Wich, an diesem Tag beste Spielerin im Turbine-Team, gelang nach Flanke von Jennifer Zietz in der 57. Minute der erneute Ausgleich.
In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei Viola Odebrecht aus spitzem Winkel die erneute Führung für Bad Neuenahr knapp verfehlte (59.). Doch in der 67. Minute war es die frühere Potsdamerin, die mit einem Flugkopfball nach Vorlage von Lydia Neumann aus acht Meter Bad Neuenahr zum dritten Mal in Front brachte.
Trainer Bernd Schröder bescheinigte dem Gegner eine sehr starke, engagierte Leistung. „Wir waren schon fast weg vom Fenster“, räumte er ein. „Erst in der Verlängerung haben wir zu unserem Spiel gefunden.“ dpa/eh
1. FFC Turbine Potsdam: Schumann - Kameraj, Schiewe (ab 72. Sainio), Peter, Draws, - Schmidt, Marxkord, Kaurin, Zietz - Wich, Mittag
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