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Sport: „Dream-Team“ in Bestzeit

Kevin und Lukas Kuske waren die Schnellsten bei der Sommerbob-Anschubmeisterschaft

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Am Ende war Lukas Kuske sichtlich zufrieden. Bei der II. Internationalen Sommerbob-Anschubmeisterschaft auf der Brandenburger Straße seiner Heimatstadt übernahm der Mann vom SC Potsdam am Sonnabend die Pilotenrolle und stieg vor seinem Bruder, dem Olympiasieger Kevin Kuske in den Zweierbob. Mit Erfolg: Die beiden Potsdamer verbesserten mit einer Anschubzeit von 6,570 s in der Bremser-Gästeklasse der Männer den alten tschechischen Rekord aus dem vergangenen Jahr (6,680) und verwiesen die Potsdamer Brüder René und Peter Tiefert sowie den Oberhofer Bob mit Siegling/Stjanovic auf die Plätze.

Im Viererbob – einer Gemeinschaft aus Potsdamer und Oberhofer Athleten – lief es hingegen nicht so gut für den jüngeren Bruder: Hier musste er sich mit Platz drei begnügen. Im Zweier-Bob der Männer hatten mit Rocho/Kuschel und Jöchel/Mann zwei Teams aus Oberaudorf die Nase vor den tschechischen Vorjahressiegern Vesely/Kobian vorn. Bei den beiden Zweierbobs der Frauen setzten sich Fabianova/Vorlova aus Tschechien vor Humbert/Blinkin vom BRC Winterberg durch.

„Mein Bruder und ich haben heute gezeigt, dass wir einen kleinen Teil der deutschen Konkurrenz bereits im Griff haben“, gab sich Lukas Kuske nach dem Sieg selbstbewusst. „Im Vierer sprang zwar nur der dritte Platz heraus, aber wir sind ohne Probleme bei jedem Rennen durchgekommen.“ Der 24-Jährige absolviert derzeit eine Ausbildung zum Piloten und wird in dieser Saison zusammen mit dem Potsdamer Jochen Müller als Bremser alle Bahnen in Europa testen. „Beim Europacup will ich mit guten Leistungen aufwarten, um dann einen Startplatz beim Weltcup zu bekommen“, so sein erklärtes Ziel. Auf dem Weg dorthin wird der Potsdamer vom Oberhofer Bahntrainer Gerd Jakob begleitet.

Größter Wunsch von Lukas Kuske ist es, irgendwann den Bob mit seinem Bruder Kevin zu teilen. „Da sind aber nicht zuletzt auch finanzielle Zwänge, die einen Strich durch die Rechnung machen könnten“, weiß er. „Ob der SC Potsdam über die entsprechenden Mittel verfügt, ein solches Vorhaben abzudecken, ist noch fraglich.“

In jedem Fall plant der Verein, auch im kommenden Jahr wieder die Sommerbob-Anschubmeisterschaft auf der „Brandenburger“ auszurichten. Dann soll jedoch auch ein günstigerer Zeitpunkt gefunden werden. Viele Athleten mussten wegen Lehrgängen oder anderer Verpflichtungen ihre Teilnahme diesmal absagen. Die Fußball-Weltmeisterschaft wirkte sich indes nicht auf die Zuschauerzahlen aus – mehrere tausend Passanten ließen sich das außergewöhnliche Treiben nicht entgehen. Im nächsten Jahr sollen die gesamte deutsche Nationalmannschaft und mehrere europäische Spitzenleute an den Start gehen.

Henner Mallwitz

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