Landeshauptstadt: DREHBUCH
Zwei Menschen begegnen sich im kriegszerstörten Berlin. Einer von ihnen muss sich seiner Vergangenheit stellen, bevor es für ihn eine Zukunft geben kann.
Stand:
Zwei Menschen begegnen sich im kriegszerstörten Berlin. Einer von ihnen muss sich seiner Vergangenheit stellen, bevor es für ihn eine Zukunft geben kann.
„Berlin, 1945. Die Stadt hat kapituliert.“ Mit dieser Einblendung beginnt der erste deutsche Nachkriegsfilm „Die Mörder sind unter uns“. Susanne Wallner (Hildegard Knef) kehrt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem KZ in ihre Berliner Wohnung zurück. Dort lebt inzwischen der frühere Chirurg Dr. Hans Mertens (Ernst Wilhelm Borchert), den seine Kriegserlebnisse zum Trinker werden ließen. Beide teilen sich die Wohnung, Wallner führt Mertens den Haushalt, was den Nachbarn Anlass zum Tratsch und zu heuchlerischer Empörung gibt. Als Mertens sich zu fangen scheint und die Anstellung in einem Krankenhaus erwägt, erhält er die Nachricht, dass sein ehemaliger Hauptmann an der Ostfront, Ferdinand Brückner (Arno Paulsen), den Krieg wider Erwarten überlebt hat. Mertens war am Heiligabend 1942 Zeuge, als Brückner den Befehl gab, mehr als 100 polnische Kinder, Frauen und Männer zu erschießen. Mertens besucht Brückner, der sich jovial gibt und ihm im Kreise der Familie zum Essen einlädt. Mertens erfährt, dass der frühere Kriegsverbrecher bereits wieder ein angenehmes Leben führt. Brückner besitzt eine Fabrik mit über 100 Angestellten, in der er alte Wehrmachtsstahlhelme zu Kochtöpfen umfunktionieren lässt. Mertens ist angewidert von der offensichtlichen Gewissenlosigkeit Brückners, der sich vom Nazi zum Friedensfreund stilisiert hat. Er beschließt, den früheren Hauptmann für sein Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
Am Heiligabend 1945 lauert er Brückner mit einer Waffe auf. Im letzten Moment hält ihn Wallner, die sich inzwischen in Mertens verliebt hat, von der Ermordung des Fabrikanten ab. Wallner und Mertens liefern Brückner der Staatsgewalt aus. Durch die Gitter einer Gefängniszelle ruft Brückner immer wieder: „Ich bin doch unschuldig.“
Regie: Wolfgang Staudte, Drehbuch: Wolfgang Staudte
Darsteller: Hildegard Knef, Ernst Wilhelm Borchert, Arno Paulsen
Uraufführung am 15. Oktober 1946 in Berlin
Der Film ist im Progress Film-Verleih, die DVD bei Icestorm erschienen.
Andere Babelsberg-Filme dieser Zeit:
1947 „Ehe im Schatten“ von Kurt Maetzig
1950 „Das kalte Herz“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: