Landeshauptstadt: Dreht Tom Hanks in Babelsberg? Superstar war bereits auf Stippvisite in Potsdam
Babelsberg - Dreharbeiten mit Hollywood-Schauspielern soll es auch im Jahr 2008 im Studio Babelsberg geben – dass allerdings Superstar Tom Hanks noch im Januar dort vor der Kamera stehen wird, ist eher unwahrscheinlich. Jüngste Meldungen, Hanks wolle diesen Monat in Babelsberg mit den Dreharbeiten für den Streifen „Comrad Rockstar“ über US-Sänger Dean Reed beginnen, wollte das Studio gestern nicht kommentieren.
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Babelsberg - Dreharbeiten mit Hollywood-Schauspielern soll es auch im Jahr 2008 im Studio Babelsberg geben – dass allerdings Superstar Tom Hanks noch im Januar dort vor der Kamera stehen wird, ist eher unwahrscheinlich. Jüngste Meldungen, Hanks wolle diesen Monat in Babelsberg mit den Dreharbeiten für den Streifen „Comrad Rockstar“ über US-Sänger Dean Reed beginnen, wollte das Studio gestern nicht kommentieren. Über das Projekt habe man keine Informationen, so ein Studio-Sprecher.
Bereits vor drei Jahren hatte Tom Hanks, bekannt aus Filmen wie „Forrest Gump“ und „Apollo 13“ und ab Februar in „Der Krieg des Charlie Wilson“ an der Seite von Julia Roberts in den Kinos zu sehen, die Rechte an der Geschichte des „roten Elvis“ von dessen Witwe Renate Blume erworben. Der Hollywoodstar, der Reed selbst spielen möchte, hat zur Vorbereitung der Dreharbeiten auch schon Potsdam besucht: Er machte einen Termin mit dem heute 80-jährigen Defa-Regisseur Günter Reisch, der dem Superstar daheim in der Küche Apfelkuchen serviert haben soll. Das Gespräch der beiden soll sich vor allem um Reed gedreht haben – denn Reisch hatte mit ihm an einem Indianerfilm gearbeitet, kurz bevor der US-Amerikaner sich 1986 das Leben nahm. Reed war 1972 aus politischer Überzeugung in die DDR gezogen, wo er von den Machthabern mit offenen Armen empfangen wurde. Am 17. Juni 1986 wurde er aus dem Zeuthener See in Brandenburg geborgen. Offiziell galt ein Unfall als Todesursache. Doch der lange Zeit liebste Amerikaner des SED-Regimes hatte Selbstmord begangen. Bis zu seinem Tod spielte Reed in 20 Filmen mit, produzierte 13 Musikplatten und gab Konzerte in 32 Ländern, die meist zum damaligen kommunistischen Machtbereich gehörten.
Während Tom Hanks sich doch noch für Babelsberg als Drehort entscheiden könnte, scheint bereits klar, dass die Australierin Nicole Kidman derzeit nicht zum Arbeiten nach Potsdam kommt. Sie spielt die Hauptrolle in der Verfilmung des Bernhard-Schlink-Romans „Der Vorleser“, und zunächst waren dafür auch Filmarbeiten in Babelsberg geplant. Nunmehr werde Kidman jedoch in Studios in Köln erwartet, außerdem stünden weitere Aufnahmen im ostsächsischen Görlitz an, sagte ein Studio Babelsberg-Sprecher. In der dortigen historischen Innenstadt war bereits im Herbst gedreht worden – allerdings ohne Nicole Kidman.
Das Studio Babelsberg ist mit einer Tochterfirma Koproduzent des Films, bei dem der Brite Stephen Daldry („The Hours“, „Billy Elliot“) Regie führt. Neben Kidman spielt der erst 17-jährige deutsche Schauspieler David Kross („Knallhart“) eine Hauptrolle. Er verkörpert einen 15-jährigen Jungen, der sich im Nachkriegsdeutschland in die deutlich ältere Hannah Schmitz mit NS-Vergangenheit, gespielt von Kidman, verliebt. Für „Der Vorleser“ war bereits an zahlreichen Originalorten in Potsdam und Berlin gefilmt worden – dazu sollen das Studentendorf Schlachtensee und eine Wohnstraße in Charlottenburg gehören. SCH
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