Landeshauptstadt: Drei Dächer - ein „Kunstwerk“
Bau der drei wellenförmigen Dächer des Theaterneubaus begonnen / Kostenlose Führungen geplant
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Bau der drei wellenförmigen Dächer des Theaterneubaus begonnen / Kostenlose Führungen geplant Der 22. Juni wird für Michael Heine der Tag der Bewährung. Dann soll das erste der drei ausladenden, wellenförmigen Dächer des Neubaus für das Hans-Otto-Theater in der Schiffbauergasse in Beton gegossen werden. 20 Stunden sind für das Gießen des 1000 Quadratmeter großen Daches, das damit die Größe eines Handballfeldes hat, geplant. Nicht einfach nur ein weiterer Auftrag für den erfahrenen Bauleiter. „Das wird ein Kunstwerk“, so Heine. Gestern informierte die Berliner Bateg Ingenieurbau GmbH über den aktuellen Stand beim drei Millionen Euro teuren Rohbau des neuen Theaters, das Ende 2006 eröffnet werden soll. Im August vergangenen Jahres hatte Bateg mit dem Bau des so genannten Bühnenturms begonnen. Der 22 Meter hohe Turm, mit großen Öffnungen an jeder Seite, wurde Ende 2003 fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt begannen auch die Planungen an den drei gebogenen Dächer, die zu einer besonderen Herausforderung für die Baufirma wurden. Seit acht Wochen wird nun an dem ersten Dach gebaut. Die drei, zwischen sieben und 40 Zentimeter starken Dächer werden Neigungen zwischen 10 und über 50 Prozent aufweisen, informierte Wolfgang Wisotzky von Bateg. Durch eine spezielle Schubverzahnung und zahlreiche Gewindestangen sollen die Dächer mit dem Bühnenturm verbunden werden. 20 Stützen werden das größte untere Dach tragen, auf dem wiederum Stützen für die beiden darüber liegenden Dächer montiert werden sollen. Vor allem die Wellenform der Dächer bereitete den Ingenieuren anfangs einiges Kopfzerbrechen. Eine spezielle Unterkonstruktion und darüber eine Spar- und Brettverschalung wurden entwickelt, um der außergewöhnlichen Dachkonstruktion gerecht zu werden. An einer 60 Quadratmeter großen Probefläche mit einer Neigung von über 45 Prozent probte Michael Heine erst vor kurzem, wie der Beton am besten gegossen werden kann. So soll der Beton am 22 Juni mit einem Mal, schneckenförmig von oben nach unten, in die verschalte Dachkonstruktion gegossen werden, so Heine. Zwei Monate später soll das zweite, 700 Quadratmeter große, und wieder zwei Monate später das dritte, 600 Quadratmeter große Dach fertig gestellt werden. Insgesamt sind 400 Kubikmeter Beton für die drei Dächer, die später rot glasiert werden sollen, eingeplant. Doch erst zum Ende des Jahres werden Heine und seine Mitarbeiter wissen, ob ihre Arbeit erfolgreich war. Denn erst nach einem halben Jahr soll die komplette Verschalung aller drei Dächer, für deren Herstellung allein eine Million Euro veranschlagt werden, abgenommen werden. Eine Arbeit für die Heine etwa sechs Wochen einplant. Um den Standort Schiffbauergasse und die dortigen Bauvorhaben stärker bekannt zu machen, startet am morgigen Sonnabend um 14 Uhr, die erste von sechs geplanten, kostenlosen Führungen über das Gelände. Der Rundgang soll anderthalb Stunden dauern. Treffpunkt ist die Villa Tummeley an der Straßenbahnhaltestelle Otto-Nagel-Straße. Voranmeldungen sind wegen der begrenzten Teilnehmerzahl unter der Telefonnummer 01778805780 erbeten. Dirk Becker
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