Landeshauptstadt: Drei erste Klassen für Eiche
Weichen für Lösung des Schulproblems im Gespräch mit Minister gestellt
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Weichen für Lösung des Schulproblems im Gespräch mit Minister gestellt Eiche - Einen „erfreulichen Tag für Eiche“ bilanzierte Andreas Klemund am Mittwochabend. Dabei bezog sich der Ortsbürgermeister nicht so sehr auf die gerade zu Ende gegangene Bürgerversammlung zu schulpolitischen Fragen, für die der SPD-Ortsverein Eiche/Golm/Grube Bildungsminister Holger Rupprecht und die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz gewinnen konnte. Vielmehr hatte vor der Veranstaltung ein Gespräch zwischen Minister, Schulrätin Elke Engling vom Regionalschulamt und Schulleiterin Theodora Fessel über die Schulprobleme in Eiche stattgefunden. Hier sind zum August mehr als 60 Abc-Schützen für die Grundschule angemeldet, die aber „zweizügig“ ist, also nur zwei Klassen je Jahrgang bilden darf. Dies würde Klassenstärken von fast 30 Schülern und sogar die Zuweisung von Kindern an andere Einrichtungen bedeuten. Die Stadtverwaltung als Schulträger hat sich bisher nicht dazu durchringen können, der Eicher Grundschule drei erste Klassen zuzugestehen. Dies hatte bei den Eltern, die einen effektiven Unterricht gefährdet sahen, zu Besorgnissen geführt. Doch das Problem scheint nun vom Tisch. Wie Minister Rupprecht am Rande des Diskussionsabends gegenüber den PNN erklärte, wolle er der Entscheidung des Schulträgers nicht vorgreifen. Sie fiel gestern Abend auf der so genannten Schulausgleichskonferenz, die bei Redaktionsschluss noch nicht beendet war. Rupprecht geht jedoch davon aus, dass in Eiche die Bildung einer dritten ersten Klasse zwingend notwendig ist. Dies begründe sich nicht nur in der Sicherung eines niveauvollen Unterrichts, sondern auch in der rechtlichen Festlegung, dass für Kinder der 1. bis 6. Klassen wohnungsnahe Schulstandorte gesichert werden müssen. Eine Einschulung „überzähliger Kinder beispielsweise in die Zeppelinschule in Potsdam-West wäre mit längeren Busfahrten verbunden und widerspräche damit dieser Festlegung. Der Minister wies darauf hin, dass eine Verweigerung der dritten Anfängerklasse in Eiche Elternproteste auslösen würde. Letztendlich werde er dann doch als „oberstes Schiedsgericht die Entscheidung treffen müssen. Auf der Bürgerversammlung waren zuvor die Veränderungen im Schulsystem diskutiert worden, die durch die Zusammenführung von Real- und Gesamtschulen zur Oberschule geprägt werden. Rupprecht bezeichnete dies als Weg zur Erhaltung von Schulstandorten. Neben Gymnasium und Oberschule sollen als Sonderform einige Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe erhalten bleiben, von derzeit landesweit 60 etwa 10 bis 15. Dies hänge von den pädagogischen Konzepten und Erfolgen ab. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Potsdam einen Schwerpunkt dieser Schulform bilden wird. Lenné- und Voltaire-Schule stehen wegen ihrer hohen Akzeptanz bei Eltern und Schülern, die Sportschule wegen ihres speziellen Profils ohnehin außerhalb der Diskussion. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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