HEYES Woche: „Drei mal leben“ in Babelsberg
Da ist viel Leben drin, in so einem soziokulturellen Zentrum wie im alten Babelsberger Rathaus. Tai Chi und Tango, Schauspielschule und Laientheater, Klavierabend und Clownshows.
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Da ist viel Leben drin, in so einem soziokulturellen Zentrum wie im alten Babelsberger Rathaus. Tai Chi und Tango, Schauspielschule und Laientheater, Klavierabend und Clownshows. Nicht nur Trommelklänge belegen es: Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Im Babelsberger Kulturhaus kann jeder seine unterschiedlichen künstlerischen Talente austesten oder erleben, was andere gut können. Und in Babelsberg machen sich weitere Adressen für die Kultur bemerkbar. Dazu gehört auch das Thalia Arthouse für alle Filmfreaks. Irgendwo war zu lesen, dass sich unser lokales Kulturleben „mächtig mausert“. Gut so. Die Filmstadt Babelsberg wächst und wächst, und macht ebenso wie das kräftig genutzte und restaurierte Park-Studio deutlich, dass wir hier am schnellst wachsenden Medienstandort Deutschlands sind. Rund 130 Unternehmen der Film- und Medienbranche sind es inzwischen. Gegenüber des Park-Studios liegt das ehemalige Dok-Studio aus der Defa-Zeit, in dem auch Trickfilme hergestellt wurden. Eine tolle Immobilie. Viele der Fenster sind noch stumpf und staubverhangen – doch bald werden in dem Gebäude 170 Kinder von der AWO betreut. Dort residiert seit wenigen Wochen auch ein kleines Theater, die „Freien Kammerspiele Babelsberg“. Ein kleines professionelle Ensemble rund um den Schauspieler und Bühnenbildner Detlef Brand hat sich mit Begeisterung, festem Willen und Durchhaltevermögen den Traum eines eigenen Theaters erfüllt. Der Auftakt – das Erfolgsstück „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza – wurde gleich hoch gelobt. Den Freien Kammerspielen ist zu wünschen, dass sie nun in Babelsberg Wurzeln schlagen und ein Publikum finden.
Die vielen neuen Babelsberger werden sich hier noch wohler fühlen, wenn sie merken, dass sie neben der schönen Umgebung auch noch eine ansehnliche Kulturlandschaft vor der Tür finden. Zur Kultur gehört aber auch ein aufgeschlossenes politisches Umfeld. Wie sich das im Rat der Stadt nach der Kommunalwahl zeigen wird, können auch die Neu-Babelsberger mit entscheiden. Alsdann: wählen gehen.
Uwe-Karsten Heye schreibt an dieser Stelle regelmäßig für die PNN. Unser Autor war Redenschreiber bei Willy Brandt und Regierungssprecher von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder. Heute lebt Heye mit seiner Familie in Babelsberg und arbeitet dort als Autor und Publizist.
Uwe-Karsten Heye
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