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Sport: Drei Potsdamer in Debrecen
Yannick Lebherz, Felix Wolf und Christian Diener schwimmen ab heute bei den Europameisterschaften
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Für Felix Wolf und Christian Diener aus dem Potsdamer Luftschiffhafen wird es gleich zum Auftakt der Schwimm-Europameisterschaften im ungarischen Debrecen ernst. Wolf vom Potsdamer SV im OSC und Diener vom PSV Cottbus, die gemeinsam vom „DSV-Nachwuchstrainer des Jahres 2011“ Jörg Hoffmann gecoacht werden, bestreiten am heutigen Montag ihre Vorläufe über 100 Meter Rücken, ebenso wie der Magdeburger Helge Meeuw.
„Da werden wir schon alles geben müssen, denn nur zwei Deutsche können ins Halbfinale einziehen, egal, wie schnell der dritte ist“, erklärt Felix Wolf, der kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin knapp am Olympia-Ticket vorbeischrammte. Er unterbot über 200 Meter Rücken zwar in 1:58,11 Minuten die für London geforderte Zeit, hatte aber mit dem Frankfurter Jan-Philip Glania (1:55,87) – der neuen Deutschen Rekord schwamm – und seinem Potsdamer Vereinskollegen Yannick Lebherz (1:56,84) zwei noch schnellere Schwimmer vor sich. Gleiches passierte ihm über 100 Meter Rücken, wo er als Dritter hinter Glania und Meeuw auch die Normzeit verpasste. „Klar war ich enttäuscht, aber jetzt will ich es bei den EM nochmals wissen“, sagt Wolf, für den das 100-Meter-Halbfinale heute das erklärte Ziel ist. Dass der Potsdamer in Ungarn noch die Olympia-Normzeit von 53,87 Sekunden schafft – für London ist hier bislang nur Glania qualifiziert –, erscheint angesichts seiner bisherigen Bestzeit von 55,25 Sekunden aussichtslos.
Über 200 Meter Rücken sieht der 22-Jährige größere Chancen für sich, doch dort gibt es am Freitag im Vorlauf die gleiche Konstellation: Ein Mann aus dem Trainings-Trio Jörg Hoffmanns wird – egal, wie schnell er dann schwimmt – schon ausscheiden – Lebherz, Wolf oder Diener. „Klar will ich weiterkommen, aber es wird schwer“, meint Christian Diener, der sich in Debrecen mit Felix Wolf das Zimmer im Mannschaftsquartier teilt und der außerdem am Mittwoch zu den 50 Metern Rücken ins Wasser geht. „Das ist recht kalt und schwimmt sich schwer. Wegen der Temperatur ist es schwierig, gleich auf die richtigen Frequenzen zu kommen“, lautet das Fazit des 18-Jährigen nach der ersten Trainingseinheit am Sonntagvormittag. „Da ich noch nicht so oft bei den Erwachsenen gestartet bin, kann ich die internationale Konkurrenz noch nicht so gut einschätzen. Ich schwimm einfach und werde sehen, wozu es reicht.“
Da hat Yannick Lebherz andere Ambitionen. Der 23-Jährige hat sich kürzlich in Berlin schon über 200 Meter Rücken und 400 Meter Lagen – die am Sonntag auf dem EM-Programm stehen – für London qualifiziert und will seine gute Form nun unterstreichen. „Es ist mir wichtig, hier bei den EM zu schwimmen, weil ich durch meine Verletzungspause im Winter weniger Wettkampf-Kilometer hatte und Wettkämpfe auf Super-Niveau wie hier in Debrecen eine sehr gute Olympia-Vorbereitung sind“, erzählt Lebherz, der auf der Lagen-Strecke die größeren Medaillenchancen hat. „Wenn ich kein Finale erreichen würde, wäre ich schon enttäuscht“, sagt er selbst.
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