Sport: Drei Spieler und eine Zeugwartin Sabine Seidel bei ihrer dritten Weltmeisterschaft
Nach dem Gewinn des Europameistertitels der U19 der Männer nehmen nun die Frauen der U20 die Mission Weltmeisterschaft in Angriff. Seit Freitag kurz nach Mitternacht ist der DFB-Tross in Edmonton – darunter die drei Potsdamer Turbine-Spielerinnen Felicitas Rauch, Wibke Meister und Pauline Bremer.
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Nach dem Gewinn des Europameistertitels der U19 der Männer nehmen nun die Frauen der U20 die Mission Weltmeisterschaft in Angriff. Seit Freitag kurz nach Mitternacht ist der DFB-Tross in Edmonton – darunter die drei Potsdamer Turbine-Spielerinnen Felicitas Rauch, Wibke Meister und Pauline Bremer. Von Frankfurt ging es via Toronto zum ersten Spielort Edmonton. Bei klarem Wetter zeichnet sich am Horizont die Silhouette der Rocky Mountains deutlich ab. Doch das ist nur eine kleine Nebensächlichkeit. Das Team von DFB-Trainerin Maren Meinert ist voll fokussiert auf das erste Spiel am kommenden Mittwoch gegen die USA. Vizeweltmeister gegen Weltmeister gleich zum Auftakt. Schwieriger geht es nicht in dem Riesenrund, das 2002 Endspielstätte für die erste Junioren-WM vor fast 50 000 Zuschauern war. Deutschland holte dort damals Bronze gegen Brasilien, heute ein weiterer Gruppengegner neben China. Gold ging an die USA.
Das alles lag noch vor der Zeit von Sabine Seidel beim DFB, wo sie für die Juniorinnen die Funktion als Zeugwartin innehat. 2004 beim WM-Titelgewinn in Thailand war sie erstmals dabei. 2010 erlebte sie den Titelgewinn in Bielefeld, 2012 das WM-Silber in Tokio – im Finale gegen die USA. Und jetzt diese Revanchemöglichkeit gleich zu Turnierbeginn. Maren Meinert sagt: „Wir wollen den Titel zurückholen. Spiele gegen die USA sind immer von der Physis geprägt. Wir müssen von Beginn an alles geben.“ Wer den Titel wolle, müsse jeden Gegner schlagen.
Seidel ist als Zeugwartin so etwas wie die gute Seele im Team. Die 54-Jährige kennt sich gut aus als Mutter der Kompanie. Heute Mädchenreferentin im Brandenburgischen Fußballverband, war sie vorher mehrere Jahrzehnte bei Turbine Potsdam aktiv. Ein echtes Urgestein, eine Institution sozusagen. Als Spielerin gewann sie fünfmal die DDR-Meisterschaft, galt als eine stärksten Spielerinnen überhaupt. Sie war laut Bernd Schröder „die erste Spielerin, die den Ball aus vollem Lauf flanken konnte“. Nach ihrer Zeit als Spielerin baute sie ab 1986 in der Waldstadt Turbines Nachwuchsbereich maßgeblich mit auf, holte mit den B-Juniorinnen unter anderem fünf deutsche Meisterschaften, legte aber 2006 ihre Ämter, zuletzt als Objektleiterin – besser Platzwartin – der Waldstadt nieder. Es war alles zu viel geworden, denn Sabine Seidel war auch in den Landesauswahlen Brandenburgs aktiv.
In Edmonton hat sich die DFB-Delegation im Delta Hotel einquartiert das zentral in der City liegt. Zum Stadionkomplex, der fast schon ländlich liegt, ist es nicht weit. Mit der U-Bahn wären es nur vier Stationen. Für den 34-köpfigen Tross heißt es jetzt: so schnell wie möglich akklimatisieren, an die Zeitverschiebung von acht Stunden und die Umstände anpassen. Am gestrigen Freitag, dem ersten Tag, gab es bereits die ersten beiden Trainingseinheiten. Rainer Hennies
Rainer Hennies
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