Sport: Drei starke Neulinge
601 Tore, 17 rote Karten und eine Abmeldung während der Saison – die Bilanz der 1. Fußball-Kreisklasse
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601 Tore, 17 rote Karten und eine Abmeldung während der Saison – die Bilanz der 1. Fußball-Kreisklasse Drei starke Neulinge gab es mit dem Teltower FV II, der SG Töplitz und dem FSV Babelsberg 74 II in der abgelaufenen Saison der 1. Fußball-Kreisklasse. Nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich aufgestiegen, schickten sie sich nun an, die neue Liga zu stürmen. Erst am allerletzten Spieltag rutschte der Teltower FV II noch vom Aufstiegsplatz zwei auf Rang vier, auch dank einer katastrophalen Rückrunde des Herbstmeisters. Denn die vom Verletzungspech geplagten Teltower verließen nach einer niederlagenfreien Hinrunde noch sechsmal als Verlierer den Platz. Die SG Töplitz hatte eine ähnliche Entwicklung, war vom fünften bis zum achten Spieltag Erster, leistete sich dann aber auch einige Hänger und landete am Ende auf dem undankbaren Rang drei. Als Mannschaft der Zukunft darf der absolute Neuling in dieser Liga, FSV Babelsberg 74 II, bezeichnet werden. Nach nicht so gutem Saisonstart brachten personelle Umstellungen eine Leistungssteigerung. Diese brachte noch Platz fünf. Für den Meister Potsdamer Kickers blieb das 4:4 am 23. Spieltag der einzige Punktverlust in der Rückrunde. Nach einigen Startschwierigkeiten ins sechste Jahr nach dem Aufstieg aus der 2. Kreisklasse war die Elf nach sieben Runden noch Siebter, kletterte von da an aber in der Tabelle stetig nach oben. Zur Winterpause stand man schon auf dem vierten Rang, neun Spieltage vor Schluss war mann Erster. Die Meisterfete durfte sogar vorfristig steigen, gerade rechtzeitig zum 10-jährigen Vereinsjubiläum. Gratulation geht auch den Zweitplatzierten RSV Eintracht Teltow, der ebenfalls in die nächsthöhere Liga wechselt. Nach dem Doppelabstieg 1998 und 2000 von der Landesklasse bis in die 1. Kreisklasse gelang der Wiederaufstieg nun auch dank verbesserter Bedingungen des Vereins, die sich aus der Fertigstellung der Anlage an der Stahnsdorfer Zillestraße ergaben. Anfang Oktober tauchte der RSV erstmal in der Spitzengruppe auf, und er gehörte fortan zum Spitzenquartett. Dass dem Ortsnachbarn am Schlusstag noch Rang zwei weggeschnappt wurde, machte diese Meisterschaft besonders spannend. Interessant sind die Vergleiche zwischen den Vertretungen des früheren Kreises Nauen und den Teams aus Potsdam und der Mittelmark. In diesem Jahr zogen der im Verhältnis vier zu zehn angetretene Norden deutlich den Kürzeren. Blau-Weiß Pessin war nach drei Spielen mal Erster, und der Kienberger SV stand zwei Wochen später auf Rang zwei. Sonst waren keine „Nauener“ auf einem Aufstiegsplatz zu finden. Pessin, Dallgow und Kienberg belegten in dieser Reihenfolge die Ränge sechs bis acht. Noch mal gut gegangen ist es bei beiden Kreisligaabsteigern der vergangenen Saison. Fortuna Babelsberg II (9.) und Rot-Weiß Groß Glienicke (10.) blieben im sicheren Hafen. Abgestiegen sind hingegen der im Frühjahr immer mehr in den Keller gerutschte USV Potsdam – der drei Wochen vor Saisonende seine Mannschaft abmeldete – sowie der Werderaner FC Viktoria II und die PSU II. Die Stürmer der 1. Kreisklasse haben in dieser Saison gezeigt, dass sie treffsicher sind. Nach Abzug der Spiele des abgemeldeten USV Potsdam blieben immerhin 601 Tore übrig, die in 132 gewerteten Begegnungen erzielt wurden. Durchschnitt 4,55 pro Spiel. Dabei gab es kein einziges zweistelliges Resultat. Das 9:0 des RSV Eintracht Teltow gegen den Tabellenletzten Werder am vorletzten Spieltag wurde nicht getoppt. In der Torschützenliste steht Mirsad Stollaj (20 Jahre, 19 Treffer) vom Teltower FV II an erster Stelle. Dabei setzte Stollaj sogar mehrere Wochen wegen Verletzung aus. Staffelleiter Hartmut Domagala bescheinigte der Mehrzahl der Spieler, die Regeln der Fairness eingehalten zu haben. 17 Rote Karten wurden vergeben, das liegt im Trend der letzten Jahre. Dass die Töplitzer mit vier „Roten“ an der Spitze stehen war letzendlich auch ein Grund für ihr Scheitern im Aufstiegskampf. 25 Ampelkarten sind eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr und auch die 27 Sperren wegen fünf Gelber Kartons sieht Domagala nicht so gern. Der Elstaler Peter Schenk musste aus diesem Grund sogar zweimal pausieren. Als Gipfel der Unsportlichkeit bezeichnet der Staffelleiter das Verhalten des USV Potsdam und sieht in diesem Akt vor allem eine Wettbewerbsverzerrung. Der Aufsteiger RSV Eintracht Teltow büßte sechs Zähler ein und fiel sogar kurz auf Rang drei zurück. Hans Jirschik
Hans Jirschik
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