Sport: Drei Zeppeline bei U 23-WM in Vancouver Trainer Ron Schmidt lobt Triathlon-Entwicklung

Mit Nils Frommhold erkämpfte sich am Sonntag beim Europacup in Brno ein dritter Potsdamer Triathlet das Ticket für die U 23-Weltmeisterschaften im kanadischen Vancouver. War damit zu rechnen, Herr Schmidt?

Nein, auf keinen Fall. Als wir im vergangenen Jahr im März das Perspektivteam Vancouver ins Leben riefen, gingen wir von einem Starter aus unserem Zeppelinteam aus. Jetzt haben wir mit Titelverteidiger Gregor Buchholz, mit Franz Löschke und eben mit Nils Frommhold gleich drei Triathleten am Start. Und das ist schon fast unglaublich.

Worauf führen Sie als Landestrainer denn diesen Erfolg zurück?

Das liegt mit Sicherheit in erster Linie an den tollen Bedingungen, die wir in Potsdam vorfinden. Wir haben hier einerseits ein leistungsstarkes Bundesligateam mit mehreren sehr guten Kontrahenten. Die moderne Schwimmhalle kann genutzt werden, und überhaupt sind die Voraussetzungen im Luftschiffhafen sehr gut. Andererseits haben wir eine Fülle guter Athleten. Von großartigen Talenten wie Gregor Buchholz bis hin zu Nils Frommhold, der erst vor zwei Jahren zu uns kam, der mit seinen jetzt 21 Jahren erst recht spät mit dem Triathlon angefangen hat und der sich alles hart erkämpfen muss.

Sein Kämpferherz zeigte er ja auch am Sonntag in Brno.

Ja, ohne Frage. Nach einem Fehlstart stieg er als 75. ins Wasser, kämpfte sich bei Dauerregen und 15 Grad immer mehr nach vorn, stürzte in der Wechselzone und kam dann als Zweiter hinter dem Tschechen Filip Ospaly ins Ziel. Als bester Deutscher, was zur WM-Quali reichte.

Da wurde sicherlich ordentlich gefeiert...

Nils feierte nur ein wenig. Aber auch das macht seinen Ehrgeiz ja deutlich. Nach dem zweiten Bier stieg er auf Apfelschorle um und ging um elf ins Bett. Er hat in Vancouver eben viel vor.

Hat er Ihnen als Coach sein Ziel verraten?

Sein Traumziel für dieses Jahr hat er ja eigentlich erreicht. Aber er sagte zu mir, dass auch ein Gregor Buchholz nicht unschlagbar ist. Dann warten wir mal ab.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.