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Sport: Dreifache Chance

Für Potsdams VfL-Handballer beginnen jetzt die Wochen der Wahrheit – am Freitagabend empfängt der Zweitligist den SV Anhalt Bernburg

Stand:

Im Handball gibt es viele Rollen zu besetzen. Der SV Anhalt Bernburg steht in der 2. Handball-Bundesliga Nord wie kaum eine andere Vertretung für eine ganz spezielle Konstanz. Alle in diesem Jahr bislang zur Austragung gebrachten Heimspiele gewann der Verein mit drei Treffern Differenz und mehr. Auswärts verlor er stets recht deutlich. Daraus nun etwa eine auf Tendenz für den Ausgang des am kommenden Freitag anstehenden Gastspiels der Bernburger beim 1. VfL Potsdam schließen zu wollen (19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee), wäre jedoch riskant.

Anhalt Bernburg ist, wie man so sagt, gut in Schuss und bezwang vor fünf Tagen in der heimischen Bruno-Hinz-Sporthalle die Ahlener SG mit 28:25. Überdies lastet keinerlei Druck auf den Spielern des Tabellenzehnten. „Unsere Situation ist entspannt. Wir brauchen aus den verbleibenden zehn Partien noch zwei Siege. Wann und gegen wen wir die einfahren, ist uns eigentlich egal. Wir sind Sportler und wollen immer gewinnen“, bemerkte Sven Liesegang, der Spielertrainer des SV Anhalt Bernburg, gestern und widersprach etwaigen Spekulationen, seine Truppe könnte die Tagesaufgabe in Potsdam nicht mit einhundertprozentiger Konzentration angehen. Sich darauf innerlich einzustellen, wird für die Gastgeber zum unbedingten Gebot.

Bernburg, Dessau, Magdeburg. Am Ausgang der drei jetzt bis Ostern im Wochenrhythmus anstehenden Heimspiele gegen Sachsen-Anhalts Zweitliga-Handballer hängt für den Aufsteiger viel, ja eigentlich fast alles. Seit Wochen liefern sie sich mit dem TuS Spenge ein Duell um den drittletzten Tabellenplatz, der sportlich den Verbleib in der 2. Bundesliga garantiert. Durch einen überraschenden Coup in den letzten drei Spielen einmal an Spenge vorbei zu ziehen, das gelang bislang nicht. Das Warten, ob der tags darauf spielende Dauerrivale nicht seinerseits die Distanz zum VfL vergrößert, nervte. „Wir hatten da auch Glück und müssen jetzt etwas aus der Konstellation machen“, so der derzeit in bemerkenswerter Verfassung befindliche VfL-Torhüter Christian Pahl, der weiß, wie viel für den gesamten Verein am Ausgang der drei kommenden Heimspiele hängt. Spieler, die als Verstärkungen für die kommende Spielzeit im Gespräch sind, warten ebenso auf verlässliche Tendenzen wie potenzielle Geldgeber. Fest steht dem Vernehmen nach, dass Kreisspieler Jörg Reimann auf keinen Fall ein weiteres Jahr beim LHC Cottbus verbleiben will. Der 22-Jährige war wie jetzt bereits vor einem Jahr beim 1. VfL Potsdam im Gespräch, wurde dann jedoch vom LHC zum Bleiben gedrängt.

Zurück zu Anhalt Bernburg. Der Verein feierte am 12. Mai 2001 in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee den Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo er sich seitdem behauptet. Übermorgen kehrt er erstmals an die Stätte dieses Triumphes zurück. Daran erinnern wird sich niemand aus dem aktuellen Team, das zwischenzeitlich komplett ausgewechselt wurde.

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