Landeshauptstadt: Drewitz-Center kommt unter die Lupe
Linke und Bündnisgrüne sehen Pläne sehr kritisch / Vor allem Lebensmittelmarkt steht zur Debatte
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Kirchsteigfeld - Die Pläne für das Drewitz-Center, das ein Investor zwischen Autobahn und Wohngebiet Kirchsteigfeld errichten will, sollen ausführlich in den Fachausschüssen des Stadtparlaments diskutiert werden. Darauf haben sich am Montagabend alle Fraktionen bei ihren Sitzungen verständigt.
Besonders Linke und Bündnisgrüne haben umfangreichen Diskussionsbedarf angekündigt und sehen eine Ansiedlung des Fachmarkt-Centers mit 40 000 Quadratmetern Ladenfläche sehr kritisch. „Alles Elemente der Ansiedlung sind mit Fragezeichen versehen“, sagte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. CDU und SPD unterstützen das Vorhaben weitgehend und haben die Aufstellung eines Bebauungsplans beantragt. Per Ergänzungsantrag dazu will die SPD nun sichern, dass das Drewitz-Center dem Einzelhandelskonzept der Stadt nicht entgegensteht. Die „Verträglichkeit“ sei „zu beachten“, heißt es in dem Antrag. Außerdem schlagen die Sozialdemokraten vor, mehrere Bürgerversammlungen zu veranstalten – jeweils vor den Stadtverordnetenbeschlüssen zu den einzelnen Planungsständen. Nach Angaben des Investors, der Projektentwickler „Dr. Aldinger und Fischer“, sollen im Drewitz-Center 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Investiert würden 80 Millionen Euro. Geplant sind nach PNN-Informationen unter anderem die Ansiedlung eines Baumarkts, eines Lebensmittel-Großmarktes, eines Möbelhauses und eines Sportausstatters – dem Vernehmen nach sollen sich „Hornbach“, „Kaufland“, „Möbel Krieger“ und „Decathlon“ ansiedeln wollen.
Kritisch sehen nahezu alle Fraktionen vor allem den Lebensmittelmarkt – der Standort befinde sich in der Nähe des Stern-Centers, wo es bekanntlich einen großen „Real“-Markt gibt. Die Größe insbesondere des Supermarkts sei zweifelhaft, findet auch die SPD. Das neue Center könne außerdem das „Havel-Nuthe-Center“ in Drewitz in Schwierigkeiten bringen, sagte Scharfenberg. Die Grünen lehnen das Drewitz-Center derzeit als „völlig überdimensioniert“ ab. Aber man ist gesprächsbereit: Fraktionschef Nils Naber sagte, es müsse sachlich informiert werden. Die Stadtverordneten müssten Restriktionen bereits bei Aufstellung des Bebauungsplans geltend machen.
Weiterhin verärgert zeigten sich Grüne und FDP darüber, dass sie von ihren Kooperationspartnern SPD und CDU nicht frühzeitig über die Center-Pläne informiert worden seien. Damit soll sich der Kooperationsausschuss am 1. November befassen. SCH
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