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Links und rechts der Langen Brücke: Drewitz ohne Chance

Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über die Wahrscheinlichkeit, dass der Investor des Freizeitbades Drewitz doch noch zum Zuge kommt Am Montag, wenn die Stadtverordneten „nachsitzen“ müssen – weil sie am Mittwoch die Tagesordnung nicht schafften –, wird es nochmals um das Freizeitbad in Drewitz gehen. Eigentlich wollte Oberbürgermeister Jann Jakobs ja eine Vorlage zur Abstimmung bringen, die den endgültigen Abbruch der Gespräche mit den bisherigen Investoren von der Unternehmensgruppe Ulrich Weber vorsah.

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Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über die Wahrscheinlichkeit, dass der Investor des Freizeitbades Drewitz doch noch zum Zuge kommt Am Montag, wenn die Stadtverordneten „nachsitzen“ müssen – weil sie am Mittwoch die Tagesordnung nicht schafften –, wird es nochmals um das Freizeitbad in Drewitz gehen. Eigentlich wollte Oberbürgermeister Jann Jakobs ja eine Vorlage zur Abstimmung bringen, die den endgültigen Abbruch der Gespräche mit den bisherigen Investoren von der Unternehmensgruppe Ulrich Weber vorsah. Doch kurz vor der Sitzung stellte sich heraus, dass Weber eine Fristverlängerung durchsetzen konnte. Bis zum 15. Oktober hat er letztmals die Chance bekommen Unterlagen einzureichen, die die Investitionsbank des Landes (ILB) dazu bringen könnte, Grünes Licht für das 20-Millionen-Projekt zu geben. Zwar hat Finanzbeigeordneter Burkhard Exner Zweifel, dass es Weber nach mehrfacher Fristverlängerung noch schaffen könnte – aber immerhin besteht die theoretische Chance. Knackpunkt des Finanzkonzepts sind der – nach Aussage der Stadt – insgesamt zu hohe Anteil öffentlicher Gelder und die damit verbundenen Risiken. Jetzt hat Weber erklärt, den Eigenkapitalanteil drastisch zu erhöhen – allein die Unterschrift unter einen 2,5-Millionen-Kredit einer Privatbank hat er bislang nicht vorlegen können. Aber noch ist Zeit. Das macht die Verantwortlichen der Stadt nervös. Warum? Weil sie das Spaßbad in Drewitz nicht mehr möchten. Der Grund ist ganz einfach und in gewisser Weise tragisch für Ulrich Weber: In den Jahren, da sich Investoren und Stadt vergeblich bemühten die Förder-Hürden für das Freizeitbad zu überwinden und wo sie an einem Strang zogen, haben sich die Möglichkeiten zur Umsetzung solcher Projekte verändert. So kann die Stadt jetzt selbst als Antragsteller für ein solches Freizeitbad zum Ausbau touristischer Infrastruktur agieren und dafür bis zu 80 Prozent Fördergelder vor allem aus EU-Mitteln bekommen – statt jener rund 30 Prozent, die Weber hätte haben können. Es selbst zu machen, das ist mittlerweile aus Sicht der Stadtverwaltung offenbar der günstigere Weg. Und deshalb dürfte selbst dann, wenn Ulrich Weber im letzten Moment die förderfähigen Unterlagen vorlegt, Drewitz ohne Chance bleiben. So bitter es für die Investoren sein mag: Die Stadt hat sich längst für den Brauhausberg entschieden, wird dies im Notfall auch deutlich machen. Der Antrag von Jakobs wird am Montag in die Ausschüsse verwiesen und dort fleißig diskutiert werden – der 15. Oktober ist ja nicht mehr fern. Allerdings: Für Drewitz liegt ein komplett durchgeplantes Projekt vor, der Brauhausberg muss erst erobert werden. Und die Fördermittel stehen nur zeitlich begrenzt zur Verfügung. Deshalb wird ja auch hinter den Kulissen schon fleißig für den Neuanfang geplant. Michael Erbach

Michael Erbach

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