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Die sieben Meter breite Fahrbahn der Konrad-Wolf-Allee ist der Hauptstreitpunkt bei der geplanten Umgestaltung des Drewitzer Plattenbau-Stadtteils zur Gartenstadt. Ihr öder und trennender Charakter soll verschwinden.

© Andreas Klaer

Von Günter Schenke: Drewitz ohne Hauptverkehrsstraße Dritter Workshop zur Gartenstadt: Bürgervertretung mit eigenem Vorschlag zur Konrad-Wolf-Allee

Drewitz - Im Plattenbaugebiet Drewitz soll es nach der Umgestaltung keine Hauptverkehrsstraßen mehr geben. Das ist eines der Ergebnisse des gestrigen dritten Workshops zur „Gartenstadt Drewitz“.

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Drewitz - Im Plattenbaugebiet Drewitz soll es nach der Umgestaltung keine Hauptverkehrsstraßen mehr geben. Das ist eines der Ergebnisse des gestrigen dritten Workshops zur „Gartenstadt Drewitz“. „Das war ein harter Tag, aber er hat sich gelohnt“, sagt Klipp, der am Ende mehr Übereinstimmungen als Gegensätze zwischen Stadtplanern und Bürgervertretern feststellen konnte. Die Einzelheiten zur Zukunft der Konrad-Wolf-Allee bleiben jedoch strittig. Nach den ursprünglichen Planungen sollte der jetzige Verkehr mit Ausnahme der Straßenbahn einem zentralen Park weichen. Die Anwohner fürchten als Folge eine Verlagerung des Verkehrs in die Nebenstraßen und den Verlust von Parkplätzen.

Bürgervertreter um Peter Schröter und Günter Mäder legten gestern einen sauber gezeichneten Plan vor, bei dessen Umsetzung sowohl mehr Grün als auch Parkplätze sowie ein bescheidener Autoverkehr in beiden Richtungen möglich wäre.

„Diesen Vorschlag werden wir prüfen“, zeigte sich Klipp offen für die Alternative. „Wir müssen uns zurückbesinnen auf die eine behutsame Stadterneuerung“, sagte er. Es bestehe Konsens zwischen allen Beteiligten, dass die soziale Infrastruktur des Stadtteils aufzuwerten sei und der Mehrbedarf an Grünflächen erfüllt werden müsse. „Step by Step“ sei dabei vorzugehen. Der Beigeordnete erwähnte als einen vordringlichen Schritt, den Bereich um den Ernst-Busch-Platz und das Havel-Nuthe-Center miteinander zu verbinden und aufzuwerten.

Im Kreuzungsbereich Guido-Seeber/Hertha-Thiele Weg ist die Gestaltung eines „grünen Kreuzes“, also einer zentralen kleinen Parkanlage, unbestritten. Das Wohnungsunternehmen Pro Potsdam beginnt laut Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal im April nächsten Jahres hier mit der Sanierung und Umgestaltung des ersten Wohnblocks. Das ursprüngliche Potenzial von 900 neuen Wohnungen werde laut Klipp „halbiert“. Zum Beispiel sei der Plan, an der Sternstraße Reihenhäusern zu bauen, aufgegeben worden.

Nicht aufgegeben ist der Umbau der Priesterweg-Grundschule zu einer so genannten Stadtteilschule. Stadtkontor-Geschäftsführer Rainer Baatz bestätigte gestern, dass hier alles planmäßig ablaufe. Danach ist im Juli dieses Jahres Baubeginn. Mit dem Neubau eines Verbinders, für den Umbau und die Sanierung der Bestandsgebäude ist das Berliner Architekturbüro „Robertneun“ beauftragt. Finanziert wird der Bau, der Ende 2012 abgeschlossen sein soll, unter anderem aus dem Förderprogramm Soziale Stadt.

Der dritte Workshop zur Gartenstadt Drewitz fand erstmals unter Beteiligung von mindestens drei Bürgervertretungen statt. Die Stadtverordnetenversammlung hat bekanntlich einen „Stadtteilrat“ geschaffen, der zurzeit die Briefwahl einer Bürgervertretung vorbereitet. Wahlberechtigt sind Anwohner ab einem Alter von 16 Jahren. Am 28. Mai findet die Auszählung der Stimmen durch den Stadtteilrat im Projektladen statt.

Klipp versichert, dass es eine „intensive Bürgerbeteiligung“ beim weiteren Vorgehen geben werde. Denkbar sei ein „Selbstbindungsbeschluss“ der Stadtverordnetenversammlung. Mit diesem würden sich die Stadtvertreter verpflichten, keine Festlegungen zur Gartenstadt Drewitz zu beschließen, ohne die Bürgervertretung einzubeziehen.

Günter Schenke

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