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Landeshauptstadt: „Drewitz-Park“: Druck auf Fraktionen

Sportverein wirbt um Zustimmung - weil Investor ein Spielfeld verspricht

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Kirchsteigfeld - Auf die Rathausfraktionen wächst der Druck für ein Ja zum umstrittenen Drewitz-Center: In einer Mail an die Stadtverordneten, unter anderem an die der SPD, fordert der Rollsport- und Hockeyverein „Polarstern Potsdam“ jetzt eine Zustimmung zu dem Projekt. Absender ist Sprecher und Kindertrainer Tobias Borstel. Sein Werben um Zustimmung zum „Drewitz-Park“ begründet Borstel damit, dass Projektentwickler Henrik Aldinger den Kritikern das Vorhaben mit dem Bau eines Spielfeldes auf eigene Kosten schmackhaft machen will. Für Unruhe bei Stadtverordneten sorgt in diesem Zusammenhang, dass Borstel Mitarbeiter von SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier ist. In der Mail ist davon allerdings keine Rede. Gegenüber den PNN verwahrte sich Borstel dagegen, einen solchen Zusammenhang herzustellen. „Ich mache das allein ehrenamtlich für meinen Verein“. Er sei „studentische Hilfskraft“ bei Steinmeier. „Steinmeier hat mit diesem Projekt gar nichts zu tun“.

Wie berichtet, hatte Drewitz-Entwickler Aldinger mehrfach öffentlich erklärt, neben den rund 40 000 Quadratmetern Handelsfläche, unter anderem mit Edeka, Hornbach und dem Sportdiscounter Decathlon, auch eine Fläche für Inlineskater und Rollschuhläufer bauen zu wollen, im Winter als Eisbahn benutzbar. Laut E-Mail von Borstel eine „überdachte Sportanlage mit ausreichend Umkleidemöglichkeiten sowie Tribünenplätzen (ca. 200) für die Rollsportvereine in Potsdam“ in Aussicht. Bei dem Investor sei dies bereits „auf positives Gehör“ gestoßen. Allerdings sei eine „solche spezielle Anlage ... nur mit einem positiven Beschluss am 1. Dezember 2010 denkbar“. Die Rollsportler kämpfen seit Jahren um die Sanierung ihrer Anlage in der Heinrich-Mann-Allee. Im Wahlkampf hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) im Frühjahr eine Instandsetzung für 30 000 Euro zugesagt, ausgegeben wurden im Sommer dann laut Stadtverwaltung 18 000 Euro. Laut Borstel seien damit zwar „einige Risse und offene Stellen“ geflickt worden, doch werde dies die Anlage „vor einem Abriss in zwei oder drei Jahren“ nicht schützen. Der Zeitpunkt für die Werbe-Post ist kein Zufall: Heute und morgen beraten mit dem Bau- und dem Hauptausschuss die wichtigsten Fachgremien über den „Drewitz-Park“. Ihr Votum gilt in der Regel als wegweisend für die Stadtverordneten. Der Umweltausschuss hatte das Vorhaben in der letzten Woche abgelehnt. pee/Sch

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