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Im Regen: Rund 300 Menschen, überwiegend Anwohner aus dem Kirchsteigfeld und Drewitz wollten sich am Samstag über das Projekt Drewitz-Park informieren. Der größte Teil der Teilnehmer lehnt das Vorhaben ab.

© Manfred Thomas

Von Peer Straube: Drewitz-Park soll schrumpfen

SPD und CDU fordern Nachbesserungen am Fachmarkt-Center / 300 Teilnehmer bei Bürgerversammlung

Von Peer Straube

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Kirchsteigfeld - Die Proteste der Anwohner zeigen Wirkung. In der Stadtpolitik mehren sich die Stimmen, die eine nochmalige Abspeckung des 80-Millionen-Euro-Projekts „Drewitz-Park“ auf der Gewerbebrache im Kirchsteigfeld fordern. Bei einer von der SPD organisierten Bürgerversammlung am Samstag im Kirchsteigfeld rieben sich sowohl SPD- Fraktionschef Mike Schubert als auch der CDU-Stadtverordnete Peter Lehmann vor allem an der Größe des geplanten Edeka-Lebensmittelmarktes. Die vorgesehenen 6500 Quadratmeter müssten womöglich noch einmal abgespeckt werden, ließen beide durchblicken.

Wie berichtet, forcieren Christ- und Sozialdemokraten das Vorhaben mit einem gemeinsamen Antrag für die schnelle Ausarbeitung eines Bebauungsplans für das Areal zwischen Nutheschnell- und Ricarda-Huch-Straße. Projektentwickler Henrik Aldinger will auf der Brache ein Fachmarkt-Zentrum mit rund 40 000 Quadratmetern Verkaufsfläche realisieren. So sollen neben Edeka ein Sportartikelmarkt des Betreibers Decathlon, ein Hornbach-Baumarkt, ein Roller-Möbelmarkt, ein „Bambooland“-Indoorspielplatz, ein Autoteilemarkt und eine Erlebnisgastronomie „Café del Sol“ entstehen. Aldinger stellt rund 500 Arbeitsplätze in Aussicht. Die SPD will nun erreichen, dass das Vorhaben in Einklang mit dem Einzelhandelskonzept gebracht wird. Ein Gutachten des Projektentwicklers hatte bereits Zweifel an der Vereinbarkeit mit dem Papier geäußert, daraufhin waren die Verkaufsflächen schon einmal reduziert worden.

Die Bündnisgrünen gehen noch weiter. Wie die Stadtverordnete Saskia Hüneke in der Versammlung erklärte, werde man beantragen, zunächst zu prüfen, welche Art von Gewerbe und Handel an dem Standort überhaupt möglich ist. Die Waldfläche, die Aldinger vom Land Brandenburg gekauft hat und zum größten Teil für den „Drewitz-Park“ roden will, wollen die Bündnisgrünen komplett erhalten.

Diese Forderung erhob auch ein Großteil der rund 300 Bürger, die zu der Veranstaltung in der Kirche am Kirchsteigfeld-Markplatz gekommen waren. Aldinger und seine Geschäftspartner ernteten dort überwiegend Ablehnung. Aldinger versprach, die Anregungen aufzunehmen und vereinbarte Gespräche mit der Bürgerinitiative des Stadtteils. Vereinzelt gab es auch Zustimmung. Der „Drewitz-Park“ sei eine „große Chance“ für den Stadtteil, meinten einige Teilnehmer.

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