Landeshauptstadt: Drohanrufe von Kabelanbieter
Mehrere hundert Betroffene: „Äußerst unseriös“
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Mit Drohanrufen soll ein Call-Center im Auftrag des Kabelanbieters Kabel Deutschland in Potsdam momentan massiv „Werbung“ betreiben. Diesen Vorwurf erhebt Klaus-Peter Tiemann, Geschäftsführer des Kabelnetzbetreibers RFT radio-television. Betroffen sind laut Tiemann mehrere hundert Potsdamer.
Demnach haben sich bereits seit Mittwoch verunsicherte RFT-Kunden bei ihm gemeldet: Sie waren zuvor von Call-Center-Mitarbeitern „massiv belästigt“ worden: „Den Kunden wird angedroht, den Kabelanschluss zu deaktivieren, da sie nicht Kunde der Kabel Deutschland sind“, so Tiemann. Gerade ältere Kunden hätten auf Anfrage ihre Kundennummer und die Bankverbindung herausgegeben. Auch Kunden der Tele Columbus – des größten Kabelanbieters der Stadt – hätten entsprechende Anrufe bekommen.
Tiemann verurteilt das Vorgehen von Kabel Deutschland als „ungehörig“ und „äußerst unseriös“. RFT beliefert etwa 18 000 Potsdamer Haushalte – wie Tele Columbus hauptsächlich über die Wohnungswirtschaft. Kabel Deutschland, der in Potsdam vor allem den privaten Markt beliefert, habe vor zwei Jahren bereits eine vergleichbare „aggressive Aktion“ gestartet, sagte Tiemann.
Kabel Deutschland entschuldigte sich gestern in einer Stellungnahme für eventuell entstandene „Unannehmlichkeiten“ bei „einigen Potsdamer Haushalten“: „Wir sind gerade dabei, unsere Datensätze zu aktualisieren, um zu überprüfen, welche Netze vom jeweiligen Kunden genutzt werden“, erklärte Marco Gassen, PR-Leiter des Kabelanbieters. Die Überprüfung werde persönlich, aber auch telefonisch – durch Call-Center – geklärt, bestätigte er. Man wolle durch die Überprüfung „Schwarznutzung ausschließen“, hieß es zur Begründung. HK/JaHa
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