Landeshauptstadt: Drohung ging ins Leere
Villa Schöningen: Bebauungsplan wird ausgelegt
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Berliner Vorstadt - Die Stadtverordneten zeigten sich gestern unbeeindruckt von der Drohung Dieter Graalfs“, die Villa Schöningen abreißen zu wollen. Sie beschlossen bei vier Enthaltungen die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes Nr. 35-3 „Schwanenallee/Berliner Straße“. Für diesen Fall hatte der Eigentümer der 1843 von Ludwig Persius direkt an der Glienicker Brücke erbauten Villa mit einem Abrissantrag gedroht.
Dazu sagte Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gestern: „So einfach geht es nicht.“ Dafür wäre eine denkmalrechtliche Genehmigung erforderlich. Graalfs hatte in seinem Schreiben an die Fraktionschefs vom 24. Oktober ein Gutachten erwähnt, wonach er ein „Recht zum Abriss der Villa Schöningen wegen wirtschaftlicher Unzumutbarkeit der Erhaltung dieses Baudenkmals“ besitze. Von Kuick-Frenz warb im Plenum für die von Graalfs bekämpfte Auslegung des Bebauungsplanes, um das Graalfs-Gutachten einsehen zu können. Ralf Jäkel (Linkspartei.PDS) nannte den Beschluss „überfällig“, Peter Schüler (Bündnisgrüne) erinnerte daran, dass es sich nur um eine öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfes handelt. Alle Betroffenen könnten noch während der Auslegung ihre Positionen darlegen. Über den Bebauungsplan selbst entscheiden die Stadtverordneten erst nach der Auslegung.
Der Bebauungsplan-Entwurf in seiner jetzigen Form bedeutet eine Ablehnung der Pläne des Eigentümers, das hintere Villen-Areal mit fünf „Kavaliershäusern“ zu bebauen. Der Entwurf sieht lediglich Baurecht für ein Gebäude an der Berliner Straße und darüber hinaus für eine kleine Remise an der Schwanenallee in ihrer ursprünglichen kleinen Ausführung vor. Mit dem Erlös der Vermarktung der fünf rückwärtigen Häusern sollte eine Teilsanierung der völlig maroden Villa an der Glienicker Brücke finanziert werden. gb
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