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Motivierter Pechvogel. Nach seiner Verletzung und der Roten Karte will Christian Essig (links) – hier im Duell mit Darmstadts Danny Latza – gegen seinen ehemaligen Verein Heidenheim unbedingt punkten.

© Jan Kuppert

Sport: Druck im Kessel

Christian Essig will am Samstag mit dem SV Babelsberg 03 bei seinem Ex-Verein Heidenheim von Beginn an stark auftrumpfen

Stand:

Wenn der SV Babelsberg 03 am Samstag beim 1. FC Heidenheim zum fünften Punktspiel der Drittligasaison antritt, ist ein Nulldreier besonders angespannt. Christian Essig wechselte vor Saisonbeginn von den Schwaben zum Babelsberger Park, doch der Start verlief für den 25-Jährigen bislang alles andere als glücklich. Gleich beim zweiten Training verdrehte er sich im Zweikampf den Knöchel und riss sich das Außenband. Einen Großteil der Vorbereitung verpasste er, doch er blieb mit individuellem Training immer am Ball. Ausgerechnet in seinem ersten Spiel gegen Darmstadt wurde er wegen eines nach Ansicht vieler Beobachter normalen Fouls mit Rot bestraft, nun aber ist er gegen seinen ehemaligen Verein wieder spielberechtigt. Nach der Roten Karte, so erzählt er, sei er vier Tage lang am Boden zerstört gewesen. Ein Unrecht, das er einfach nicht fassen konnte, nicht fassen wollte.

Aber auch das ist inzwischen abgehakt und es geht weiter. „Ein bisschen kribbelt es schon“, sagt der Mittelfeldakteur. „Ich bin wirklich voller Vorfreude. Schließlich habe ich in Heidenheim vier Jahre lang gespielt und gewohnt und habe sehr schöne Erinnerungen an diese Zeit.“ Der Kontakt zu seinen einstigen Mannschaftskumpels sei nie abgerissen. In jeder Woche werde mindestens einmal telefoniert oder geschrieben. Deshalb hofft Essig auch auf einen Kurzbesuch einiger Heidenheimer am Freitagabend im Mannschaftshotel der Nulldreier. Dann wird es noch ein paar nette Worte geben, doch die sind am Samstag auf dem Platz vergessen. Es geht um Punkte, und die Gastgeber wollen alle drei davon in der heimischen Voith-Arena erkämpfen. Bei der SpVgg Unterhaching musste das Team um Trainer Frank Schmidt am vergangenen Spieltag eine derbe 1:4-Klatsche einstecken – ein Sieg gegen Babelsberg dürfte da unbedingte Pflicht sein.

„Ich kenne ja die Mannschaft und das Umfeld“, sagt Christian Essig. „Dort wird ganz bestimmt ziemlich viel Druck im Kessel sein. Alles andere als ein Sieg wäre für Heidenheim eine große Enttäuschung.“

Die Babelsberger können da schon ein wenig lockerer auflaufen. „Wir sollten ganz nüchtern an die Aufgabe gehen, denn wir haben nichts zu verlieren“, sagt SVB-Coach Christian Benbennek. „Wenn wir ohne Angst auf den Rasen gehen, locker bleiben und Heidenheim unter Druck setzen, sollte einiges möglich sein.“ Vor allem müsse seine Mannschaft „die Power aus dem Spiel gegen Wiesbaden mitnehmen“. Eine Power, die ebenso wie in Rostock allerdings erst spät zum Vorschein kam. „Das ist uns nun schon zum zweiten Mal passiert und es ist schwer, einen Grund dafür auszumachen“, sagt Christian Essig mit Blick auf die am Dienstag verschlafene erste Halbzeit. „Aber gegen Heidenheim wollen wir es auf alle Fälle anders machen. In dem Druck, der auf Heidenheim als einem der Staffelfavoriten lastet, liegt unser Vorteil. Wir fahren mit breiter Brust dorthin.“

Am heutigen Freitag um 9.30 Uhr besteigen die Nulldreier den Bus und haben eine rund sechsstündige Fahrt vor sich. Am Samstag rechnet Christian Essig dann mit einem Sieg: „Wir gewinnen 2:1.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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