
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Dschungel als Lehrstoff
Biosphäre hat neuerdings eine Regenwaldschule
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Bornstedter Feld – Ein fünf mal zehn Meter großer Raum mit Mulch als Fußboden und rustikalen Tischen und Bänken – das ist das Grüne Klassenzimmer in der Biosphäre. „Regenwaldschule“ heißt die neue Attraktion. Hier sollen Lehrerinnen und Schulkinder auf naturnahe Art etwas über den tropischen Regenwald erfahren und lernen können.
Eröffnet wurde der urwaldähnliche Klassenraum, der vom Grün der Potsdamer Tropenwelt umrahmt und nach oben offen ist, kürzlich vom Geschäftsführer der Firma GSE Protect, Michael Goldschmidt, und Biosphären-Geschäftsführer Eckhard Schaaf. Auf einem der beiden Holztische standen binokulare Auflichtmikroskope bereit, mit denen zum Beispiel die Schuppen tropischer Schmetterlingsflügel, welche deren prachtvollen Farben erzeugen, betrachtet werden können. Zwei junge Mitarbeiterinnen, Tatjana Knopp und Henriette Witzig, begrüßten schon am Eröffnungstag eine Gruppe Lehrerinnen, die sie über das Leben der Falter unterrichteten: Metamorphose und Nutzen der Schmetterlinge. Vom unendlichen Faden der Seidenspinner hörten sie und zeigten sich begeistert, als sie im Schmetterlingshaus frei fliegende Tropenfalter erleben konnten. Manche der Lehrerinnen hat schon einen Biosphärenbesuch mit Schülern eingeplant. Für sie ist die „Unterrichtsstunde“ eine lehrreiche Vorbereitung darauf.
„Mit der Regenwaldschule werten wir die Biosphäre als außerschulischen Lernort erheblich auf“, sagt der Chef Schaaf. So bietet die ehemalige Buga-Halle bereits einen Dschungelpfad, auf dem an siebzehn Stationen von Spinnen und Käfern über den Süßwasserteich bis zur Fledermaushöhle viel Interessantes zu beobachten ist. 130 000 Besucher hatte die Biosphäre den Angaben nach im Jahr 2011. Viele Gäste hätten an den angebotenen Themenführungen teilgenommen, um ihr Wissen zu erweitern.
Möglich wurde die Errichtung der Regenwaldschule durch die tatkräftige Unterstützung von GSE Protect. GSE steht für Gesellschaft für Sicherheit und Eigentumsschutz. Firmenchef Michael Goldschmidt berichtete, dass sich die Mitarbeiter im Rahmen ihrer Kooperation mit der Coubertin-Oberschule am Stern und dem Oberlinhaus in Babelsberg für das tropische Klassenzimmer praktisch engagiert haben. „Der Ansatz war auch, etwas mit nicht behinderten und behinderten Schülerinnen und Schülern gemeinsam zu machen“, sagte Goldschmidt.
„Für die Firmen-Mitarbeiter war die Einrichtung des Klassenzimmers ein Erlebnis“, erzählte Norbert Gölitzer. Sie hätten mit den Schülern Pflanzen eingesetzt und die rustikalen Bänke und Tische gebaut. Gölitzer, ehemals Geschäftsführer des brandenburgischen Unternehmerverbandes und seit zwei Jahren Rentner, arbeitete ehrenamtlich in dieser Partnerschaft mit. Sie gehöre zum Projekt „Service Learning“. Hierbei gehe es darum, bei jungen Menschen das Bewusstsein für das Gemeinwohl zu wecken. Die Aktivität sei Bestandteil eines Programms von „Unternehmen als Partner der Jugend“ (UPJ). In diesem deutschlandweiten Netzwerk sei das Unternehmen GSE Protect Mitglied. Günter Schenke
Günter Schenke
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