Landeshauptstadt: Dschungeltour zu eleganten Schönheiten
Biosphäre Potsdam zeigt bis zum 3. April 2005 seltene und kostbare Orchideen
Stand:
Biosphäre Potsdam zeigt bis zum 3. April 2005 seltene und kostbare Orchideen Bornstedter Feld - Phalaenopsis heißt die Orchidee, die es in unendlich vielen Farben gibt und die am häufigsten auf den Fensterbänken steht. Gerade jetzt, wo die Natur sich lediglich in verschiedenen Grautönen zeigt. Die Besucher der Biosphäre in der Georg-Hermann-Allee 99 können seit gestern allerdings auch seltene Exemplare dieser eleganten Schönheiten im Pflanzenbereich bewundern. Bis zum 3. April 2005 haben Blumenliebhaber die Möglichkeit, mehr als 550 Orchideenarten zu bestaunen, sich auf „Dschungeltour“ zu begeben. Das besondere am Konzept der großen Orchideenausstellung ist die Einbeziehung der Ausstellung in das gesamte Haus. Schon beim Eintritt ins Foyer der Biosphäre werden die Gäste durch eine riesige hängende Orchidee, gemalte Blüten sowie ein großes Pflanzbeet mit Orchideen-Raritäten auf das Thema eingestimmt. Beim anschließenden Spaziergang durch die Ausstellungsräume wird der Betrachter in spannende und gefährliche Zeiten der Pflanzensammler und Pflanzenjäger geführt. Hier findet man auch Antwort auf die Frage, warum die kostbare Pflanzenschönheit einigen Menschen damals so viel Geld wert war. Die Ausstellung ist in den neuen Slogan der Biosphäre „Entdecke den grünen Planeten“ eingebunden, was schon in der Vorbesichtigung zum Ausdruck kam. Angela Kaiser leitete den Aufbau, sie ist im Team der Studentinnen der Fachhochschule Potsdam integriert, die diese Ausstellung mit vorbereitet haben. Angela Kaiser ist begeistert von der Zusammenarbeit mit den Biosphäre-Mitarbeitern: „Die sind offen für neue Konzepte.“ Inmitten der 20000 tropischen Pflanzen haben die Biosphärengärtner Markus Singer und Ivonne Bartsch die vielen Orchideen auf dem Boden, auf Bäumen hängend sowie auf Pflanzstelen arrangiert. Neben der Blütenpracht stehen Raritäten dieser größten Pflanzenfamilie der Erde im Vordergrund. Hingebungsvoll erklärte Orchideen-Experte Hans Erhard Wieckert beim gestrigen Eröffnungsrundgang die Spezifik einzelner Sorten. Zu sehen ist beispielsweise eine, die nicht wegen ihrer Blüten, sondern wegen ihrer Blätter gezüchtet wird, eine andere, die wegen ihrer besonderen Blütenform den Beinamen „Tintenfischorchidee“ trägt. Für alle Pflanzen gilt, dass sie nur einmal im Jahr blühen, ungefähr sechs Wochen lang. Eine gute Blüte sei kreisförmig, weniger gute sternförmig. Und je mehr vorhandene Arten vermehrt oder gekreuzt werden, desto preiswerter werden Orchideen, für reiche Sammler aber immer unattraktiver. Wieckert weiß: „Die von der Masse heute gekaufte Ware reduziert sich auf ganze zehn Sorten.“ Auf der ganzen Welt gibt es aber 30000 Arten. Was die Pflege betrifft, so warnt der „Pflanzendoktor“: „Zigarettenrauch im Zimmer ist gefährlich für die elegante Schönheit, die Blüte wird schneller schlaff.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: