
© Manfred Thomas
Von Michael Meyer: Duell auf Augenhöhe
Turbine Potsdam empfängt am Sonntag Frankfurt
Stand:
Bernd Schröder schläft derzeit unruhig. Als Grund dafür gibt der Trainer Turbine Potsdams an:„Wir hatten in dieser Woche wieder nur neun, zehn Spielerinnen beim Training.“ Ausgerechnet in der Vorbereitung des Deutschen Frauenfußball- Meisters auf das Prestige-Heimspiel am Sonntag gegen den FFC Frankfurt weilten zehn Potsdamerinnen zu Sichtungslehrgängen der U19, U20 und U23 im hessischen Schöneck, darunter Stammspielerinnen wie Desiree Schumann, Stefanie Draws, Nadine Keßler, Josephine Henning und Jessica Wich; Frankfurt war mit zwei Spielerinnen dabei. „Das war für uns von großem Nachteil, da wir als Mannschaft noch lange nicht so homogen und eingespielt sind, wie wir es für ein Duell gegen Frankfurt sein müssten“, meint Schröder, der erst am heutigen Freitag wieder alle Kickerinnen beisammen hat. „Dann werden wir auch erst wissen, ob alle gesund und wohlbehalten sind.“ Torjägerin Anja Mittag ist immer noch angeschlagen und macht zusätzliche Rehabilitations-Übungen, Tabea Kemme befindet sich nach ihrer Knöchelverletzung noch gänzlich in der Reha.
„Das wird am Sonntag ein wichtiges Spiel für uns“, sagt Schröder zum bevorstehenden Spiel, in dem der mit zwei Punkten Rückstand zu Potsdam auf Tabellenrang drei stehende Gast den Titelverteidiger mit einem Sieg überholen möchte. In der vergangenen Saison hieß es am Babelsberger Park 2:2, im Jahr davor 1:1. „Trotzdem werde ich meine Mannschaft nicht damit unter Druck setzen, dass ich die Partie zum Spiel über Sein oder Nichtsein erkläre.“ Schröders Kollege Sven Kahlert, der Mitte Oktober den bisherigen FFC- Coach Günter Wegmann ablöste, will „aus Potsdam etwas Zählbares mit nach Hause nehmen“ und meint zur bevorstehenden Aufgabe auf Frankfurts Homepage: „Frankfurt und Potsdam haben in den vergangenen Jahren immer brisante Duelle ausgetragen und waren hartnäckigste Konkurrenten um die Titel. Die Mannschaften kennen sich aus dem Effeff und ich erwarte von meinen Spielerinnen, dass sie die gezeigten Leistungen der letzten Wochen auch in diesem Spitzenspiel auf einem konstant hohen Niveau wiederholen und damit zeigen, dass wir auch einen absoluten Big Point landen können.“
Potsdams Trainer ist weit davon entfernt, den Vorjahrs-Vierten zu unterschätzen. „Frankfurt hat eine gute Mannschaft, die sich gefangen hat. Sie ist mit uns auf Augenhöhe und in der Lage, uns Proble- me zu bereiten. Vor allem von ihrer Erfahrung her ist sie uns um Lichtjahre voraus“, so Schröder. „Wir haben keine Spielerin, die schon 30 ist, Frankfurt hat gleich mehrere.“ Turbines Chef-Übungsleiter erwartet eine Partie „auf Biegen und Brechen, die hoffentlich ein gutes Spiel und kein Krampf wird. Es wird auch auf die Tagesform ankommen und darauf, wie wir ins Spiel finden.“ Dass Frankfurt mit Nadine Angerer, Stephanie Ullrich, Karolin Thomas, Conny Pohlers, Petra Wimbersky und der derzeit verletzten Ariane Hingst sechs Ex-Potsdamerinnen in den Reihen hat, kommentiert er mit einer gewissen Altersmilde: „Die Frankfurter haben halt ihre Philosophie und wir haben unsere.“
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: