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Sport: Duell zweier Trainerfüchse endete mit Potsdamer 3:1 Turbine weiter ohne Punktverlust, Machalett kurz im Krankenhaus

Von Michael Meyer Duisburgs Jürgen Krust ist ein Trainerfuchs, ähnlich ausgebufft wie sein Potsdamer Amtskollege Bernd Schröder. Als sich gestern der FCR Duisburg und der 1.

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Von Michael Meyer Duisburgs Jürgen Krust ist ein Trainerfuchs, ähnlich ausgebufft wie sein Potsdamer Amtskollege Bernd Schröder. Als sich gestern der FCR Duisburg und der 1. FFC Turbine Potsdam im Spitzenspiel der Frauenfußball-Bundesliga trafen, hatte Krust einen Joker im Ärmel: Extra für diese Partie und für das bevorstehende DFB-Pokal-Viertelfinalspiel gegen Rheine hatte er die im Sommer offiziell verabschiedete Martina Voss heimlich reaktiviert. Er ließ die 35-Jährige nicht einmal mit zum Warmmachen auf den Rasen, um Turbine praktisch punktgenau mit dem Anstoß zu überraschen. Nutzte aber nichts – auch Schröder überraschte den Gegner und freute sich hinterher über einen 3:1 (1:1)-Sieg. Er schickte nämlich – anders als im von Krust beobachteten Heimspiel gegen Bad Neuenahr – Anika Machalett und Annelie Brendel statt Conny Pohlers und Navina Omilade auf den Rasen. „Dieser Schachzug hat letztlich funktioniert“, strahlte der Potsdamer hinterher. Sein Spitzenreiter-Team ist nun seit neun Saison-Punktpielen in Folge ohne Punktverlust. Das ist Turbine-Rekord! 633 Zuschauer – unter ihnen Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer – sahen von Anfang an eine Partie, in der sich beide Seiten nichts schenkten. Duisburg sorgte, auch dank Spielmacherin Martina Voss, gleich ordentlich für Druck. Vor allem aber durch Inka Grings, die vorn das Treiben verrückt machte, von Peggy Kuznik nicht in den Griff zu bekommen war und fast folgerichtig die Krust-Elf in Führung schoss, als sie ein Solo mit dem 1:0 abschloss (39.). Fast postwendend hatte Ariane Hingst den Ausgleich auf dem Kopf, doch der Ball verfehlte knapp den FCR-Kasten. In der 44. Minute war es aber soweit: Anja Mittag wieselte rechtsaußen auf und davon und in Höhe Grundlinie in den Strafraum, wo sie Hingst das Leder zuspitzelte und die aus fünf Metern flach in die linke Ecke vollendet – 1:1. Auch nach der Pause drückte Duisburg, aber Turbines starke Torfrau Nadine Angerer, die schon in Halbzeit 1 mehrere Duisburger Chancen vereitelt und damit ihrer bedrängten Abwehr Stabilität verliehen hatte, war weiter auf dem Posten. Anders auf der Gegenseite. Nationalkeeperin Silke Rottenberg stoppte erst unfair Mittags Sololauf – dafür gab es (nur) Gelb und einen Elfmeter, den Maria Makowska verwandelte (78.) – und ließ dann einen Schuss Jennifer Zietzs aus zehn Metern durch ihre Hände zum 1:3 gleiten (80.). „Wir haben heute unsere Chancen genutzt und hatten die bessere Torfrau“, analysierte Schröder später die Partie. Die kurzzeitig unterbrochen werden musste, nachdem Anika Machalett und ihre Gegenspielelerin Madleen Wilder im Luftduell zusammenkrachten (64.). Wilder kickte weiter, Machalett musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus, trat dann aber mit die Heimreise an. Turbine Potsdam: Angerer; Liepack, Makowska, Kuznik; Machalett (64. Omilade), Hingst, Odebrecht, Brendel; Zietz, Wimbersky (46. Pohlers), Mittag.

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