Landeshauptstadt: Dünn will nicht vor Reiche weichen

Die Potsdamer CDU wird wie im Juli des vergangenen Jahres eine Kampfabstimmung um den Posten des Kreisvorsitzenden bekommen. Sowohl Katherina Reiche als auch Hans-Wilhelm Dünn werden am 8. Juli antreten, um die zerrüttete Union in Potsdam in den Kommunalwahlkampf und später in die Oberbürgermeisterwahl 2010 zu führen. Gestern erklärte Dünn, er werde den Weg für Katherina Reiche nicht räumen. „Ich bleibe Kandidat“, sagte der 29-Jährige, der mehrheitlich vom Kreisvorstand ins Rennen geschickt worden ist. Überrascht sei er dennoch über die Kandidatur von Reiche, so Dünn. Er sei gespannt gewesen, wer der „Messias“ sei, den die vom Kreisvorstand nicht legitimierte Findungskommission präsentieren würde. Dünn rechne sich dennoch derzeit die größeren Chancen aus. „Ich glaube, ich bin im Kreisverband gut verwurzelt“, sagte der Chef der Jungen Union Potsdam und Ortsverbands- Vorsitzende in Babelsberg.

Die Senioren-Union des Landes will sich im Wahlkampf für keinen der beiden Kandidaten festlegen. Zwar hatte die Sprecherin der Senioren-Union (SU) in der vergangenen Woche mitgeteilt, die SU würden sich für Dünn aussprechen. Doch dieses Vorgehen sei nicht mit dem Vorstand abgesprochen, so der Vorsitzende Horst Röpke. Die SU rufe zum gemeinsamen Handeln der CDU-Funktionäre auf. Es soll vermieden werden, dass die Lagerbildung auf der Landes- und Kreisebene der CDU auf die SU übergreift. Aus Sicht der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz (SPD) hat die CDU-Lagerbildung nun endgültig die Kreisebene erreicht: „Mit diesen Kandidaten wird der CDU-interne Streit vom Land endgültig in die Stadt getragen. Streit und Chaos sind das Angebot der CDU an die Wähler“, so Geywitz. Chaos herrscht nun aber in der Senioren-Union. Denn Röpke teilte mit, dass die bisherige Sprecherin nach telefonischer Rücksprache „mir gegenüber ihren Austritt aus der SU erklärt hat“. jab