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Sport: Durch Bunker und Treibsand

Patricia Neubauer und Jan Ludwig laufen morgen beim 2. Strongman Run in Weeze

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Von Studenten ist bekannt, dass sie immer wieder mal ganz gern auf mitunter sonderbare Weise aus dem gewohnten Alltag ausbrechen. Patricia Neubauer und Jan Ludwig werden dies morgen auf den extra für den Fisherman´s Friend Strongman Run umgestalteten Airport Weeze tun. Die Veranstaltung im Landkreis Kleve 70 Kilometer nördlich Düsseldorfs ist eine der ganz speziellen Art. Und sie ist von hohem Anspruch. Zweimal durchlaufen die vom Veranstalter erwarteten 5000 Teilnehmer eine mit verschiedenen Hindernissen gespickte Acht-Kilometer-Runde. Was die Starter unterwegs zu bewältigen haben, ist verrückt. Verrückt im Sinne von weggerückt vom gewohnten Standard deutscher Laufveranstaltungen. Der Stongman Run ist vom Selbstverständnis her eine Symbiose von Anspruch und Spaß – ein Funsport-Event eben, dass der Suche nach dem speziellen Kick gerecht wird.

Die 24-jährige Sportstudentin Patricia Neubauer vom Potsdamer Laufclub hat die Premiere im Februar 2007 bestritten und war für sich anschließend zu dem Schluss gekommen, dass eine neuerliche Teilnahme nur im Duett Sinn macht. Es geht dort über meterhohe Betonwände, durch Bunker, Treibsand, Wasserlöcher und Schlammschleusen. „Man muss sich helfen, sonst nützt alle läuferische Klasse nichts. Der Lauf ist überaus anspruchsvoll“, sagte die ebenso wie der vereinslose 25-Jährige Medizinstudent Ludwig in Potsdam unter fachlicher Anleitung der ehemaligen Weltklasse-Läuferin Ulrike Bruhns trainierende Patricia Neubauer vor der heute anstehenden Abreise der beiden Mittzwanziger per Auto nach Weeze.

Patricia Neubauer und Jan Ludwig hatten sich Ende des vergangenen Jahres auf eine gemeinsame Teilnahme beim Strongman Run verständigt. Sie trug ein auffälliges T-Shirt, er überlegte nicht lange, als es galt, sich für einen gemeinsamen Start zu entscheiden. Ludwig, der bislang insgesamt elf Marathonläufe in Berlin, Hamburg, Boston und Dubai absolvierte, dabei immer das Ziel erreichte und überhaupt für jede Art von Außergewöhnlichem zu begeistern zu sein scheint, wird sich im kommenden Juli in Hamburg bei einem anspruchsvollen Triathlon versuchen. Während der vergangenen Wochen gönnte sich der Potsdamer die Ruhe der Wälder im Umland Schwerins und machte dort seinen Jagdschein.

Während der Individualist Jan Ludwig den Ausdauerlauf vordergründig zum Abschalten nutzt, verbindet die ehemalige Mittelstrecklerin Patricia Neubauer auch künftig einen leistungssportlichen Anspruch mit ihrem Sport: „Ich werde in diesem Frühjahr bei verschiedenen Bahnwettbewerben über 3000 und 5000 Meter an den Start gehen und hoffe, dass ich nach längerer krankheitsbedingter Wettkampfpause noch einmal richtig in Form komme.“ Morgen geht es für beide in Weeze um das gemeinschaftliche Erlebnis. „Wir wollen durchkommen und unseren Spaß haben“, sagt Patricia Neubauer.

Thomas Gantz

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