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Landeshauptstadt: Durch den Hintereingang

Erika Steinbach wich Protesten aus und referierte

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Innenstadt - Den ganzen Mist hat Erika Steinbach nicht mehr gesehen. Zumindest den, der gestern Nachmittag in der Zufahrt zum Kutschstall ausgeschüttet worden ist. Gegner von Steinbach, der Chefin des Bundes der Vertriebenen, hatten in einer Aktion etwa sechs Kubikmeter frischen Pferdemist auf den Weg gekippt. Das hat Steinbach bei ihrer Ankunft kaum bemerkt – sie benutzte den Hintereingang. Nur eine junge Frau hatte es trotz Absperrungen der Polizei in den inneren Kreis des Hofes geschafft.

Die Potsdamer CDU um Katherina Reiche hatte zu einem Vortrag mit Steinbach geladen. Schon vor einem Jahr hatten die Potsdamer Christdemokraten darüber gesprochen, Steinbach ein Podium zu geben, nachdem eine Vortragsreihe an der Universität abgesagt wurde. Damals haben Studenten und auch Dozenten die Vorträge zur Siedlungsgeschichte in Europa verhindert. Steinbach sagte nach Tumulten die Reihe ab – und kam nun wieder. Etwa 50 meist Jugendliche, schwarz gekleidete Menschen hatten sich mit Plakaten vor dem Kutschstall versammelt, um gegen den Auftritt von Steinbach zu demonstrieren. Mehrere Dutzend Polizisten sperrten die Zugänge zum Veranstaltungsort ab. Es kam nur rein, wer eine Einladung hatte.

Eine Demonstrantin schaffte es dennoch in den Kutschstall und beschimpfte Steinbach für frühere Äußerungen. Die Bundestagsabgeordnete hatte unter anderem 1990 die Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen nicht anerkennen wollen. Den Misthaufen am Eingang ließen die Veranstalter übrigens sofort entfernen. Die Polizei ermittelt nun, Kennzeichen und Personen seien bekannt, hieß es gestern. PNN

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