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ATLAS: Durch die Wand

Juliane Wedemeyer hat kein Verständnis für Mängel am Theater

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Also geht es doch. Zwar kann die Stadt weder Berge noch Wände versetzen, aber wenigstens Beton aus letzteren schneiden. Und so kann das Behinderten-WC im neuen Hans Otto Theater zumindest provisorisch genügend vergrößert werden, dass künftig jeder Rollstuhl hineinpasst. Erst die große Entrüstung des Sozialausschusses über die zu kleine Toilette scheint den Bauherrn, den Kommunalen Immobilien-Service, aufgeschreckt zu haben. Die Kritik des Behindertenbeirats, der das zu enge Klo bereits im Juli kritisiert hatte, wurde halbherzig mit einem Kompromiss abgetan: Behinderte Besucher sollten von ihren Begleitern oder Theater-Mitarbeitern in einen kleineren Rollstuhl umgesetzt werden. Das wäre nicht nur umständlich gewesen, sondern hätte die Gäste im Rollstuhl auch unnötig abhängig von fremder Hilfe gemacht. Jeder kann sich vorstellen, wie es sein muss, erst einen Theater-Angestellten suchen zu müssen, wenn man dringend auf die Toilette muss! Warum also wird in einem Theaterneubau für viel Geld überhaupt eine Toilette eingebaut, die nicht der gesetzlichen Norm entspricht? Aufgabe einer Bauleitung ist es, sich über die entsprechenden WC-Maße zu informieren und sie auch zu beachten – zumal es sich beim neuen Haus am Tiefen See um einen öffentlichen Bau handelt.

Juliane Wedemeyer

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